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STANDORT
Thema: [ INFORMATIONSTECHNOLOGIENTIROL ]
Die Berechnung der Nutzungspotenziale für Solarenergie wurde für alle Hausdächer in Tirol vorgenommen. Mit der
Freischaltung steht ab sofort eine für jede Adresse und jedes Grundstück auffindbar und überschaubar aufbereitete Daten-
sammlung für 3,5 Millionen Eignungsflächen auf Tiroler Hausdächern bereit. Zudem können mit kurzenWartezeiten Simulati-
onen der Sichtbarkeit der Sonnenbahn und der Solarenergiepotenziale für jeden Standort in Tirol online erstellt werden.
Den Online-Kartendienst findet man auf
www.tirolsolar.at, Infos zum Projekt SOLARTIROL auf
www.tirol.gv.at/solartirolStar t des Moduls „Solarpotenzial“ als Online-Kar tendienst
FAKTEN. NEWS.
[ Thema: ITTirol ]
Auf der TechCrunch Disrupt SF 2016
Mitte September 2016 verlautbarte Face-
books Head of Messenger David Marcus,
dass Facebook Messenger nun mit einer
echten Zahlungsfunktion ausgestattet wird.
Damit können auf der Chat-Plattform
Einkäufe auf über 30.000 angeschlossenen
Bots direkt im Messenger durchgeführt
werden, ohne den Anwender auf externe
Webseiten lenken zu müssen. Um diesen
nächsten Schritt beim Einsatz der Chat-
Anwendung umsetzen zu können, arbeitet
man mit allen großen Playern der Industrie
wie etwa Stripe, PayPal, Braintree,Visa, Ma-
sterCard und American Express zusammen.
Cezary Kaliszyk,
Privatdozent am Institut
für Informatik der Univer-
sität Innsbruck, erhielt vor
kurzem einen ERC Starting
Grant für seine Arbeit im
Bereich der formalen Beweistechnologie.
Die vom europäischen Forschungsrat
vergebene Förderung von bis zu 1,5
Millionen Euro ist die größte Auszeichnung
für Nachwuchswissenschaftler in Europa.
Kaliszyk erforscht formale Beweistechno-
logien, die zur Validierung von komplexen
mathematischen Beweisen oder auch zur
Verifikation von Hard- und Software einge-
setzt werden.
V
on da ein Anruf, von dort
ein Mail, da ein Foto, dort
ein Video, von einem kommt
ein handbeschriebener Zettel, von
einem gar noch ein Fax. Kein opti-
maler Zustand, dachte sich das Land
Vorarlberg, vor allem wenn es darum
geht, einen Überblick zu bekommen,
welche Schäden eine Naturkatastro-
phe verursacht hat und wie die Scha-
denshöhe einzuschätzen ist. Der Be-
hörde jenseits des Arlbergs schwebte
ein digitaler und standardisierter
Prozess der Datenerfassung vor, per
Ausschreibung suchte man einen An-
bieter. Eingeladen war auch die auf
Online-Applikationen und E-Business
spezialisierte Agentur styleflasher aus
Wörgl. „In Vorarlberg kennt man uns,
da wir in 20 Gemeinden mit unseren
Bürgermeldungen.comvertreten
sind“, sagt styleflasher-Geschäfts-
führer Markus Gwiggner. Und sein
Kompagnon Andreas Adelsberger er-
gänzt: „Sie haben sich wohl gedacht:
Wenn die das können, wäre styleflas-
her doch auch ein möglicher Partner
für diesen Digitalisierungs-Prozess.“
styleflasher erwies sich als der rich-
tige Partner und die Unterländer
setzten sich mit ihrem Konzept des
Ereigniskatasters durch. „Schadens-
aufnahmen können mit einer Mobile-
App vor Ort und einer Web-App am
Computer aufgenommen werden,
die Daten werden dann zentral ge-
speichert“, erklärt Adelsberger, der
das Projekt leitete. Wichtig war, dass
das System für die Mitarbeiter der
Behörden einfach zu bedienen ist
(Adelsberger: „Wir haben viel Wert
auf Auswahlfelder gelegt, damit nicht
viel geschrieben werden muss.“), dass
man Videos, Fotos und Audiomel-
dungen einspielen kann und dass es
keine große Einschulung braucht.
Rund 2000 Mannstunden stecken
hinter dem Kataster, sagt Gwiggner,
spezielle Herausforderungen waren
etwa der Offline-Zugriff auf große Da-
tenmengen wie z.B. Kartenmaterial.
Im Frühling wurde der Ereignis-
kataster freigeschalten, mehr als 110
Fälle – Steinschläge, Muren, Han-
grutschungen etc. – wurden seither
erfasst, selbst in entlegenen Gebieten
funktioniert die Mobile App. Sobald
es wieder eine Internetverbindung
gibt, werden die Daten automatisch
mit der zentralen Datenbank syn-
chronisiert und dort sicher abgespei-
chert. Auf Knopfdruck könne die zu-
ständige Behörde, so Gwiggner und
Adelsberger, auf das gesamte Scha-
densvolumen zugreifen. Mehr Info:
www.styleflasher.at]
Andreas Adelsberger, Markus Gwiggner
(v.li.): „Behörden bekommen auf Knopfdruck die Höhe des Schadenvolumens.“
Fotos:Andreas Friedle
Schadenshöhe auf Knopfdruck
styleflasher hat für das Land Vorarlberg ein digitales Ereigniskataster entwickelt,
mit dem Schadensmeldungen einfach und schnell zur Verfügung stehen.
MehrTop-Betriebe aus dem Cluster
InformationstechnologienTirol finden
Sie
aufwww.standort-tirol.at/mitgliederMehr Info
[
]
Lokale Sicherheit
[ konkret GESEHEN ]
W
enn‘s in Obergurgl schneit,
muss es das am Sattelberg
nicht – trotzdem sind die südlichen
Stubaier und Ötztaler Alpen für den
Tiroler Lawinenwarndienst eine Regi-
on. Mit seinem Netz an Messstationen
und seiner Expertise mache der La-
winenwarndienst, sagt Stefan Ortner,
das Beste, was es auf regionaler Ebene
geben kann. Und doch kann es sein,
dass der Lagebericht nicht der Situati-
on vor Ort entsprechen würde. „Bei
einem regionalen Maßstab kann das
vorkommen“, betont Ortner, trotz-
dem ließ ihn der Gedanke nicht los,
ob man nicht zusätzlich lokales Wissen
nutzen könne.
„Der Schweizer Werner Munter hat
ein wissenschaftliches Werkzeug für
die lokale Lawinensituation entwi-
ckelt“, sagt Ortner. Dieses habe er mit
seinen Freunden „handhabbar“ ge-
macht und Expertenwissen einfließen
lassen. „Am Schluss hatten wir einen
Zettel“, lacht er. Der Programmierer
im Bunde machte aus dem Zettel
einen in eine App eingebundenen
Kriterienkatalog,
LO.LA* war geboren
und ist seit zwei Saisonen im Einsatz.
„LO.LA* ist die lokale Ergänzung
zum amtlichen Lawinenbericht“, hält
Ortner fest. Lokalen Experten – Hüt-
tenwirten, Bergführern, Bergbahnmit-
arbeitern – steht damit eine digitale
Checkliste zur Verfügung, mit der
sie dieWetter- und Schneesituation
schnell und einfach bedienbar vor Ort
erfassen, dokumentieren und archivie-
ren können, „Wenn sie wollen, können
sie die Information auch anderen, z.B.
Gästen des Skigebiets, zukommen
lassen“, so Ortner. Das Zielpublikum
von
LO.LA* – ausgezeichnet mit dem
Tiroler Innovationspreis 2016 – seien
daher Skigebiete oder TVBs, aber auch
für die ÖBB wird an einer Variante ge-
arbeitet. Auch in Japan hat man schon
getestet, das einzige, nämlich sprach-
liche Problem, so Ortner, habe man
mit einem gut Deutsch sprechenden
Bergführer gelöst. Mehr Informationen
auf
www.lo-la.infoFoto:LO.LA*
LO.LA* ergänzt den amtlichen Lawinenwarndienst mit lokalem Expertenwissen.
„Spielend begeistern“ heißt's bei locandy. Das Portal für Outdoor-Spiele ermöglicht mit seinen professionell
recherchierten und bespielten Erlebnis-Apps neue Blicke auf Fauna, Flora und Geschichte.
Darwin diskutiert im Kaunertal
F
ährt man von Feichten über
die Kaunertaler Gletscherstra-
ße Richtung Gepatschstausee,
passiert man auch die Herzog Mahd.
Ein adeliges Stück Wiese auf 1400
Meter Höhe, etwas oberhalb der
letzten besiedelten Hofstelle – was es
wohl damit auf sich hat? Die meisten
werden wohl ratlos daran vorbeifah-
ren, es sei denn, sie haben einen kun-
digen Lokalhistoriker am Beifahrer-
sitz – oder Kinder mit Smartphone
am Rücksitz, die mit locandy gerade
die Gletscherstraße er-fahren.
„Die Idee für locandy brachte Soft-
ware-Entwickler Thomas Katzlber-
ger aus den USA mit. Wir haben uns
gedacht: ‚Das machen wir besser‘
und haben uns auf touristische An-
bieter konzentriert“, erinnert sich
Michael Ölhafen, Geschäftsführer
von locandy. „Spielend begeistern“
ist das Motto des Portals für GPS-ba-
sierte Hörspielthemenwege, Trails,
Städteguides und Outdoor-Adven-
tures, mit denen die Umgebung
neu wahrgenommen werden kann.
Einzige Voraussetzung: Eine vom
locandy-Team professionell bespiel-
te Story und der Download der kos-
tenlosen App.
Und „professionell“ wird trotz des
Bekenntnisses zur Gamification ernst
genommen: „Historiker und Bio-
logen recherchieren die Themen,
gesprochen werden die Texte von
Schauspielern, und technisch setzen
wir alles ein, was für das Projekt ge-
eignet ist: W-Lan, GPS, Funkchips
mit Bluetooth“, sagt Ölhafen.
Im Kaunertal etwa ist so die Sto-
ry zur Gletscherstraße entstanden,
ebenso das Hör-Spiel-Abenteuer
„Der vergessene Turm“, der Medita-
tionsweg „Fluß der Gedanken“ und
der „Walk of Science“, in dem Thors-
ten Schwerte, Zoologe an der Univer-
sität Innsbruck, Charles Darwin und
Alexander von Humboldt über die
Fauna und Flora der Alpen diskutie-
ren lässt. Das Kauner-, Pitz- und Alp-
bachtal, die Rax Alpe, viele Gegen-
den in Kärnten, Ostösterreich und
Bayern, aber auch Städte wie Burg-
hausen werden in der Zwischenzeit
von locandy bespielt. „Wir bekom-
men mehr und mehr Themenkom-
petenz und eine Bibliothek zu Flora
und Fauna“, berichtet Ölhafen. Bau-
steine der Bibliothek wie etwa Mu-
sik, Literatur und Wissenschaft zum
Thema Wasser könnten überall ein-
gesetzt werden, für neue Storys wird
vor Ort Regionales recherchiert und
ergänzt. Ölhafen: „Wer einmal locan-
dy hat, bestellt auch einen weiteren
Content.“ Bzw. wer einmal locandy
gesehen hat, will auch so einen Con-
tent – die Story zur Kaunertaler Glet-
scherstraße hat das Interesse einer
anderen Hochalpenstraße geweckt.
Und übrigens: Für alle ohne Histo-
riker am Beifahrer- und locandy-User
am Rücksitz: 1416 gelang dem in
Konstanz gefangenen Herzog Friedl
mit der leeren Tasche die Flucht nach
Meran. Auf dem Weg dorthin ver-
steckten Kaunertaler Bergbauern den
Herzog in einem alten Stadel – genau
dort, wo heute die Herzog Mahd ist.
Info:
www.locandy.com]
I-TECH
Foto:Uni Innsbruck
„Wir bekommen
Themenkompetenz
und eine Bibliothek
zu Flora und Fauna.“
Michael Ölhafen
Fotos:Kaunertaler Gletscherbahnen,Andreas Friedle