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0209

STANDORT

M

it Hilfe der sogenannten

Schwebebettvergasungs-

technologie neue Verwer-

tungsmöglichkeiten von biogenen

Rohstoffen zu finden – das ist das

ehrgeizigeZiel des neuen regionalen

Kompetenzzentrums „PowerBox“

in Schwaz. Entwickelt wurde diese

Technologie amMCI, entstanden ist

daraus das Spin-off-Unternehmen

„SynCraft Engineering“. SynCraft-

Geschäftsführer DI Marcel Huber

erklärt den kompliziert klingenden

Begriff Schwebebettvergasungstech-

nologie so: „Vergasungstechnologie

ist ja so neu nicht, das gibt es bereits

seit mehr als 50 Jahren. Das Problem

liegt im Detail: Die Reinheit der er-

zeugten Gase ist nur sehr bedingt als

Treibgas für moderne, hocheffizi-

ente Gasmotoren geeignet. Bei der

Gaserzeugung entstehen normaler-

weise Teere und andere Störstoffe.

Also muss das Gas aufwändig gerei-

nigt werden und da können kleine,

dezentrale Anlagen, wie sie uns vor-

schweben, schnell unwirtschaftlich

werden. Unsere patentierte Tech-

nologie verhindert die Entstehung

dieser Störstoffe im Prozess selbst

und hat damit einen entscheiden-

den Vorteil.“

Die neue Technologie,

quasi das Herzstück einer neuen

Generation von kleineren Biomas-

seheizkraftwerken mit maximaler

Stromproduktion und minimalen

Emissionen, soll nun im Rahmen

des mit Mitteln des Landes Tirol ge-

förderten K-Regio-Projekts ausführ-

lich getestet und weiterentwickelt

werden. Potente Partner sind GE

Jenbacher, Thöni Industriebetriebe

und die Stadtwerke Schwaz. Konsor-

tialführer im neuen Forschungsver-

bund ist das MCI unter der Leitung

von Prof. Dr. Gerhard Hillmer. Eine

mögliche Anwendung liegt im Be-

reich der Versorgung von Gemein-

den, Gewerbegebieten sowie Indus-

triebetrieben mit Strom und Wärme

aus Bioenergie. „PowerBox“ wird

auch testen, welche Energielieferan-

ten für die Schwebebettvergasungs-

technologie neben dem Standard-

brennstoff Hackschnitzel in Frage

kommen. Gärreste, Strauchschnitt,

Klärschlamm oder Reststoffe aus der

Getreideverarbeitung sind grund-

sätzlich denkbar. Der Markt für Ver-

gasertechnologie befindet sich im

Aufwind, also werden sich Investiti-

onen in diesem Bereich wohl schon

mittelfristig wirtschaftlich rechnen.

Eine erste Demonstrationsanlage im

kommerziellen Maßstab, die Hack-

schnitzel für dezentrale, wirtschaft-

liche Energieversorgung thermisch

verwertet, wird gemeinsam mit den

Stadtwerken Wörgl errichtet. ]

Erneuerbare Energien. Mit dem Start des K-Regio-Projekts „PowerBox“ sollen

Verwertungsmöglichkeiten von biogenen Rohstoffen optimiert werden.

GF Marcel Huber: „Der Bioenergiebereich hat ein enormes Entwicklungspotenzial.“

„PowerBox“ gibt Gas

D

ie Innsbrucker Universität bietet

ab September 2009 an der

Fakultät für Bauwissenschaften das

Masterstudium „Domotronik“ an. Der

Begriff „Domotronik“ ist ein Kunstwort

aus Domus (lat. Haus) und Elektro-

nik. Denn Ziel der „Domotronik“ ist

es, vom energieeffizienten, über das

energieautarke zum energieerzeu-

genden Haus zu gelangen. Und durch

intelligente Vernetzung der Haus-,

Energie- und Kommunikationstechnik

sollen diese Häuser optimalen Komfort

bieten. Das kommerzielle Entwicklungs-

potenzial dieser „Ambient Intelligence“

ist beträchtlich und wird von Experten

auf bis zu 500 Milliarden Euro jährlich

geschätzt. Die Einführung des Master-

studiums „Domotronik“ ist für die Uni

Innsbruck ein Alleinstellungsmerkmal

und gibt der Fakultät für Bauingenieur-

wissenschaften ein unverwechselbares

Profil. Das Studium ist auf vier Semester

angelegt, die Absolventen werden dann

ein integriertes Wissen aus Informatik,

Elektrotechnik, Bau- und Gebäudetech-

nik haben und sich in späterer Folge

als „Master of Science“ der Planung

und dem Bau intelligenter Gebäude

widmen. Interessierte müssen sich für

das Masterstudium „Domotronik“ im

Zeitraum vom 28. September, 8.00

Uhr, bis 11. Oktober 2009, 23.59 Uhr

online zu den gewünschten Lehrveran-

staltungen anmelden.

Thema: [ ERNEUERBARE ENERGIEN TIROL ]

Am 4. August startete der Klima- und Energiefonds ab 10 Uhr sein Förderprogramm, mit dem ins-

gesamt 18 Millionen Euro an Fördergeld für die Errichtung privater Photovoltaik-Anlagen bis fünf Kilowatt

zur Verfügung gestellt wurden. Schon am Nachmittag waren die Fördergelder ausgeschöpft, der Andrang

führte sogar zu Systemüberlastungen des Hochleistungsservers. Auch Tirol zeigte Interesse: Einreichun-

gen in der Höhe von 4,8 Millionen standen einem Fördervolumen von 1,35 Millionen Euro gegenüber.

Intelligente

Gebäude

DOMOTRONIK

ENERGIE

E

igentlich scheint Sonnenenergie und Straßenverkehr fast ein Widerspruch zu sein. Dass dem nicht so ist, zeigte Solon

Hilber, ein Partner im Cluster Erneuerbare Energien Tirol, anlässlich von „Tirol und Südtirol grüßen Wien“ Mitte Juni am

Wiener Rathausplatz. Die von Solon Hilber konzipierte „Tankstelle der Zukunft“ stellt das erste zu 100 Prozent CO

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-freie,

netzunabhängige und marktreife Mobilitätskonzept dar. Die Tankstelle besteht aus speziell konstruierten SOLON-Modulen,

mittels welcher die batteriebetriebenen Fahrzeuge aufgeladen werden können. Die gewonnene Energie reicht zudem aus,

dass die Tankstelle selbst betrieben werden kann. Dipl.-Ing. Gerhard Perlot, der in Fügen/Zillertal ein technisches Planungs-

büro leitet, ist einer der Kooperationspartner bei der Entwicklung der Solartankstelle: „Unseren Kunden ist wichtig, dass der

Strom für ihre Elektrofahrzeuge möglichst umweltschonend erzeugt wird. Also kommen in erster Linie Sonne und Wind als

Energielieferanten in Frage.“ Das Problem: Nicht überall scheint die Sonne ausreichend lange genug, um eine Solartankstelle

kontinuierlich betreiben zu können, auch der Wind weht unterschiedlich stark. Gerhard Perlot hat sich also intensiv damit

beschäftigt, Energie rund um die Uhr in gleichbleibender Qualität anzubieten. Mit der Berliner Younicos AG und mit der – mit

der Younicos verbundenen – Firma Cellstrom wird an der Entwicklung von Batterien gearbeitet, die zurzeit sechs MWh bei

einem MW Leistung speichern können. Gleichzeitig beschäftigt man sich mit der Entwicklung von kleineren, dezentralen Bat-

terie-Einheiten, die eine Leistung von wahlweise10, 50 oder 100 KW mit der jeweils zehnfachen Speichermenge aufweisen.

D

er Cluster Erneuerbare Energien

Tirol ist ein Netzwerk von Tiroler

Unternehmen und F&E-Einrichtungen,

die in diesem zukunftsweisenden Seg-

ment tätig sind, miteinander verknüpft.

Durch die aktive Zusammenarbeit

innerhalb des Clusters soll die Entwick-

lung von innovativen Energietechno-

logien und Know-how „made in Tirol“

forciert werden. Die 59 Partner und

Mitglieder (Bereichsverteilung siehe

Grafik) beschäftigen 2625 Mitarbeiter

und verzeichneten im Jahr 2008 einen

Gesamtumsatz von rund 1,5 Milliarden

Euro.

INTEGRALE PLANUNG

I

m Jänner dieses Jahres startete

die ÖBB-Immobilienmanagement

GmbH einen Architekturwettbewerb

für den Neubau der ÖBB-Konzern-

zentrale in Wien – Ende Juli konnte das

13-köpfige Preisgericht das Siegerpro-

jekt des EU-weit ausgeschriebenen

Realisierungswettbewerbs küren. Den

ersten Platz unter den 56 Einreichungen

sicherte sich das Wiener Architekturbü-

ro Zechner & Zechner ZT, das mit ei-

ner S-förmig geschwungenenGrundriss-

form überzeugen konnte. Mit an Bord

bei Zechner& Zechner war das Tiroler

Unternehmen Moser & Partner, das

für die Gebäudetechnik verantwortlich

zeichnet. „Die Einbindung der Gebäu-

detechnik war Grundlage des Wettbe-

werbs“, erzählt DI Franz Moser. Moser

& Partner bemühten sich um eine

energetische Optimierung des für 1600

Mitarbeiter konzipierten Gebäudes, un-

ter anderem mit Photovoltaik am Dach

und solarer Kühlung mittels Sonnen-

kollektoren. Insgesamt ein Beispiel für

die sogenannte integrale Planung, bei

der alle am Planungsprozess beteiligten

Akteure (Bauherr, Architekt, Fachplaner,

Facility Manager etc.) für maximale En-

ergieeffizienz frühzeitig und miteinander

an einem Gesamtkonzept arbeiten..

Vorgestellt wird das Projekt übrigens

am 17.09. bei der future buildings tirol

2009 im Congress Innsbruck, die sich

der integralen Planung widmet.

Foto: Ritsch

[ konkrete ZAHLEN ]

12 % Solarthermie

8 % Photovoltaik

6 % Wärmepumpe

15 % Biomasse & -gas, Kraft-Wärme-Kopplung

4 % (Klein-)Wasserkraft

ENERGIE |

Elektromobilität CO 2 -frei

Solartankstellen. Solon Hilber konzipierte das erste zu 100 Prozent CO

2

-freie, netzunabhängige und marktreife Mobilitätskonzept.

Optimale

ÖBB-Zentrale

FAKTEN. NEWS.

[ Thema: Energie ]

KLIMAPROGRAMM:

NEUE

ENERGIEN 2020 ist das Forschungs-

und Technologieförderprogramm des

Klima- und Energiefonds. Das Programm

orientiert sich an drei grundlegenden

Ausrichtungen: Effizienter Energieein-

satz, Erneuerbare Energien, Intelligente

Energiesysteme. Nach zwei erfolgreichen

Ausschreibungen läuft derzeit die dritte

(40 Millionen Euro), die Einreichfrist

endet am 8. Oktober 2009.

Infos:

www.neue-energien-2020.at

SOLARTHERMIE:

Innovative

Technik aus Tirol trifft auf ein Weltkul-

turerbe – und zwar auf dem Vier-Ster-

ne-Hotel Alixares, mitten in der Altstadt

von Granada, direkt gegenüber der

atemberaubenden Stadtburg Alhambra.

Die Gegensätze der zum Weltkultur-

erbe ernannten „roten Burg“ und der

klaren Ästhetik der Sonnenkollektoren

des Solarthermiespezialisten TiSUN, die

am Dach des Hotels aufgestellt wurden,

treffen hier aufeinander.

Foto: Zukunftsstiftung

Foto: TISUN

Riesenansturm auf Photovoltaik-Förderprogramm

27 % Energieeffizientes Bauen

8 % Energieeffizienz

2 % Aus- und Weiterbildung

11 % Forschung & Entwicklung

7 % Sonstiges

CLUSTER

[

Erneuerbare Energien Tirol

]