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STANDORT

0209

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Thema: [ WELLNESS TIROL ]

WELLNESS

W

ohl jeder hat das schon

erlebt: Normalerweise

geht die Arbeit flott von

der Hand und auch spitze Kom-

mentare von Kollegen nimmt man

locker hin und lacht vielleicht sogar

darüber. Dann gibt es aber Tage,

da will so gar nichts weitergehen

und schon die kleinste Bemerkung

eines Kollegen oder Vorgesetzten

lässt uns aus der Haut fahren. „Das

ist kein Zufall“, meint Vitalwerker

Gerald Beigl, „sondern das Zusam-

menspiel von Rhythmen mit allen

Aspekten der Vitalität.“ Chronobio-

logie nennt sich das – der Mensch

wird durch zahlreiche „innere Uh-

ren“ gesteuert. Die rhythmischen

Vorgänge beeinflussen unser Ver-

halten, unser Erleben und unsere

Gesundheit grundlegend. „Jeder

Mensch hat seine Phasen, wo er

am leistungsfähigsten ist,“ meint

Vitalwerkerin Maria Sponring. „In

unseren Seminaren und Work-

shops helfen wir, diese individuel-

le ‚Prime-Time‘ zu entdecken und

die daraus resultierenden energeti-

schen Hochs zu nutzen.“

Gemeinsam mit Gerald Beigl hat

Maria Sponring die „Vitalwerker“

gegründet und beschreibt ihre Ar-

beitsweise so. „Wir verbinden die

Hintergründe der Psychologie und

des Coachings mit der klassischen

Sportwissenschaft und den neues-

ten Erkenntissen der Chromobio-

logie. Heraus kommt dabei ein

ganzheitlicher Beratungsansatz für

Führungskräfte und Mitarbeiter.“

Ganz wichtig ist den Vitalwerkern,

die übrigens Partner im Cluster

Wellness Tirol sind: „Wir wollen ein

Bewusstsein für die Bedeutung von

Vitalität am Arbeitsplatz schaffen“,

meint Beigl, und weiter: „Das ist

auch für Unternehmen der Well-

ness-Branche enorm wichtig. Neh-

men Sie zum Beispiel ein Hotel, das

Gesundheits- und Wellness-Dienst-

leistungen anbietet – erst wenn

auch die eigenen Mitarbeiter vital

sind, ist das Angebot glaubwürdig.“

In einem anderen betreuten Un-

ternehmen haben viele Mitarbeiter

über Rückenschmerzen geklagt:

„Natürlich hätte die Firma jetzt

einen Rückenkurs anbieten kön-

nen. Stattdessen hat man uns Vital-

werker geholt. Wir haben uns das

dann näher angeschaut und sind

draufgekommen, dass viele Mitar-

beiter beim Handytelefonieren das

Telefon zwischen Kopf und Schul-

ter eingeklemmt haben, um die

Hände frei zu haben. Durch diese

unnatürliche Verrenkung sind die

Kreuzschmerzen entstanden – die

Anschaffung von Head-Sets hat das

Problem gelöst“, freut sich Beigl.

Die Vitalwerker beschäftigen sich

auch mit dem sogenannten „Burn-

In“, demGegenteil von „Burn-Out“.

„Jeder Mensch hat grundsätzlich

Lust an der Leistung. In unseren

Seminaren befähigen wir die Teil-

nehmer, diese Lust wieder neu zu

spüren“, sagt Sponring. ]

„Vitalwerker“. Das Berater- und Trainingteam zeigt in seinen Seminaren auf,

wie sich Vitalität als Erfolgsparameter in Unternehmen integrieren lässt.

„Wir machen Vitalität

zum Produktionsfaktor“

K

ommerzialrat Hans Hammerer

hat nicht nur als erfolgreicher

Kurunternehmer, Kurdirektor und

Gesundheitsexperte gewirkt, sondern

ist auch einer der Vordenker der

Wellness-Bewegung und hat dazu mit

seiner Plattform „G’sund & Vital“ ein

Netzwerk für nachhaltige Gesund-

heitsbildung entwickelt. Derzeit dürfen

sich eine Vielzahl von Kur- & Wellness-

Hotels, Restaurants, Wohlfühl-Studios

und Präventions-Praxen von Vorarlberg

bis ins Burgenland als Netzwerk-Part-

ner des gebürtigen Bregenzerwälders

bezeichnen.

Dem langjährigen Innungsmeister

der Masseure und Kosmetiker ist es ein

besonderes Anliegen, dass die „G‘sund

& Vital“ Philosophie auf therapeutisch

wirkungsvolle Methoden aufgebaut ist.

Neben der Gäste-Werbung misst er in

seiner Philosophie der Gästebetreuung

einen hohen Stellenwert bei, weil es

nach erfolgreichen Marketingmaßnah-

men entscheidend ist, dass die Gäste

sich persönlich betreut fühlen und be-

reits schon beim Begrüßungsabend den

kompetenten Ansprechpartner ken-

nenlernen. Daher ist es für Hammerer

unverständlich, dass es teilweise nicht

einmal möglich ist, den Namen des

Gastgebers ausfindig zu machen. Ganz

wichtig ist ihm auch, dass der Gast auf

Wunsch ein wertvolles Heimprogramm

nach Hause mitbekommt. Nur so

erfahren die Gäste bei „G’sund & Vital“,

wie sie mit wenig Aufwand ihr Bade-

zimmer zur Wohlfühloase gestalten

können und ganzjährig den Bezug zum

Hotel und zu dessen Gastgeber haben.

Als Besonderheit werden bei den

„G’sund & Vital“ Erlebnistagen die Gäste

von Hammerer persönlich begeistert

und mit seinen „Liedern, die das Leben

schreibt“ in eine (er)lebenswerte Zu-

kunft begleitet.

Infos:

www.gsund.com

Vitalität bedeutet weit mehr als nur, keine

Krankheit zu haben.

Gerald Beigl, GF Vitalwerker

G‘sund & Vital

Wohlfühlhotels

INNOVATION

Ein Badezimmer mit Seele

[ konkret GESEHEN ]

W

as kann man im Bereich Bad ma-

chen?“, war die Frage, die im Raum

stand, die Antwort wollen nun acht Tiroler

Betriebe gemeinsam angehen. Denn beim

Bad, erklärt Andreas Landauer, Verkaufslei-

ter bei der Gustav Schmiedl Armaturenfa-

brik GmbH in Hall, sei das so eine Sache.

Der Endkunde ist schlussendlich davon

abhängig, von wem er beraten wird bzw.

muss sich sein Bad – von der Einrichtung

über die Sanitäranlagen bis zum Licht

– selbst zusammensuchen. Ein „herzeig-

bares Muster-Bad“ soll nun entstehen, das

dem Bad eine Seele gibt, unter dem Motto

„Alles aus einer Hand“, und das an die

Bedürfnisse der Endkunden (der Hotellerie)

und deren USP (Unique Selling Proposition)

angepasst werden kann, das aktuelle Badetrends wie etwa Nachhaltigkeit und Energiesparen berücksichtigt und im Modulsys-

tem nach Größe, Preis und Design unterschiedlich ist. Unterstützt werden die acht Unternehmen – neben Schmiedl noch die

formAxiom, Freund, Linser & Partner, M&L Lichttechnik, Physiotherm, Poli-Keramik und Pollo Raumgestaltung – bei ihrem

Vorhaben (Landauer: „Ziel ist es, nächstes Jahr auf einer Messe zu präsentieren.“) von der Tiroler Zukunftsstiftung im Rahmen

des Kooperationsprogramms, bei dem das ganze Jahr über Anträge gestellt werden können. Für Landauer ist das Projekt

eine konkrete Folge der Clusteridee – alle acht sind Mitglieder bei „Wellness Tirol“: „Es kommen dabei die unterschiedlichsten

Sichtweisen zu tragen, was aber für unser Vorhaben nur von Vorteil sein kann.“

W

ellness ist nicht gleich Wellness“,

erklärt Gerhard Eberl. Der

Geschäftsführer von Wellness & Spa

Eberl, Clustermitglied von Wellness

Tirol, erkennt Unterscheidungsmerk-

male von Wellness-Hotels: „Medical

Wellness ist ausgelegt auf gesundheits-

orientiere Anwendungen, teilweise in

Zusammenarbeit mit Ärzten. Wellness

& Spa setzt auf Erholung, Entspannung,

Wohlbefinden, Gesundheitsvorsorge

und Beauty-/Relaxanwendungen.

Sportive Wellness orientiert sich am

sportlichen Gast mit weniger Anlehnung

an den direkten Anwendungsbereich.“

Generell sieht der Wellnessplaner- und

ausstatter einen Trend hin zu authen-

tischen, ehrlichen Wellnessbereichen.

Gefragt sind dabei natürliche Materi-

alien der heimischen Umgebung wie

etwa Naturstein, Zirbenholz oder

Honigprodukte. Harmonische, große

Ruheräume mit Blick in die Natur und

Umgebung, Kabinen mit natürlichen

Materialien und authentischen opti-

schen Stilelementen. Im Mittelpunkt,

so Eberl, muss dabei der Mensch und

seine Sehnsüchte nach Geborgenheit,

Wohlbefinden und Entspannung stehen

– deshalb „ehrliche“ Wellnessbereiche

mit bestens geschulten Mitarbeitern für

die Anwendungsbereiche.

Trend zur

Natur

WELLNESSANLAGEN

L

aut „Bericht der Bundesregie-

rung zur Lage von Menschen mit

Behinderungen in Österreich 2008“

leben in Österreich ca. 630.000 Per-

sonen, die eine starke Beeinträchti-

gung bei der Verrichtung alltäglicher

Arbeiten, die mindestens schon

sechs Monate andauert, haben. Zählt

man noch die Million Österreicher

mit chronischen Erkrankungen dazu,

sind es insgesamt 1,6 Millionen

Menschen mit Behinderungen im

weiteren Sinn. Auch der demografi-

sche Wandel, mit der prognostizier-

ten Überalterung der Bevölkerung,

wird den Bedarf an barrierefreien

Produkten und Dienstleistungen

weiter steigen lassen – so auch im

Tourismus.

Nachholbedarf, aber auch Chan-

cen, sieht in diesem Zusammenhang

Dr. Georg Göbel, GF und Obmann

des Vereins „Zentrum für Beschäfti-

gung und Bildung“: „Einerseits geht

es um bauliche Maßnahmen, wo wir

in Zusammenarbeit mit dem Land

Tirol derzeit einen Normenkatalog

erarbeiten. Andererseits geht es aber

auch um Bewusstseinsbildung bei

Tourismusverantwortlichen und den

in diesem Bereich Beschäftigten.“

Tourismus

für alle

BARRIEREFREIHEIT

Foto: Privat

Foto: Ritsch

Foto: Fotolia

Wie Deutsche Wellness sehen

FAKTEN. NEWS.

[ Thema: Wellness ]

Laut dem Wellness Sensor 2009, einer

Studie des Deutschen Wellness Verbandes und

der GfK Travelscope, ziehen 11,5 Millionen

deutsche Haushalte einen Wellnessurlaub in Be-

tracht, 5,6 Millionen haben ihn bereits gemacht.

Die Ausgaben pro Person und Reise liegen

aktuell bei 476 Euro.

Österreich auf Platz 6

Die Spa-Wirtschaft setzt weltweit jährlich 200 Milliarden Euro um, die

europäische Spa-Wirtschaft erwirtschaftetet 14 Milliarden Euro. Unter den

europäischen Top Ten liegt Österreich auf Platz 6. Vor allem dem Day-Spa-

Markt wird weiteres, starkes Wachstum bescheinigt. Medical Spas sind neue

Trendsetter. (ghh consult, 2009)

Drei von vier Wellnessreisen finden in

Deutschland statt.

Die Ausgaben für Auslands-Wellnessreisen

stiegen in den letzten fünf Jahren durchschnitt-

lich um je 10,5 Prozent, am meisten profitier-

ten davon Österreich und Norditalien.

Bei der Wahl des Wellnessdomizils spielen

vertrauenswürdige Qualitätssiegel eine größere

Rolle als bislang angenommen.