Previous Page  4 / 8 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 4 / 8 Next Page
Page Background

3

4

5 6 7 8

STANDORT

0209

2 1

Technologische Leuchttürme der Elektromobilität

Thema: [ MECHATRONIK TIROL ]

TECHNIK

Bis 30. Oktober läuft noch die Ausschreibung des Klima- und Energiefonds der „Technologischen

Leuchtturmprojekte zur Elektromobilität“. Ziel der mit elf Millionen Euro budgetierten Ausschreibung ist

die Weiterentwicklung vorhandener und die Entwicklung neuer benötigter technologischer Komponen-

ten in Fahrzeug und Infrastruktur. Der Förderzeitraum beträgt maximal drei Jahre.

Nähere Informationen gibt es unter

http://www.ffg.at

Sistro/interseal

Zwei innovative Unternehmen wollen gemeinsam wachsen

D

as Haller Unternehmen Sistro Präzisionsme-

chanik GmbH lässt aufhorchen: „Wir haben

uns mit 51 Prozent an einem unserer stark

wachsenden Kunden beteiligt“, sagt dazu Sistro-

Geschäftsführer Dipl.-Ing. Günter Höfert (Bild re.).

„Die Zusammenarbeit mit der interseal Dipl.-Ing.

Rolf Schmitz GmbH öffnet uns die Tür in eine neue

Branche, nämlich den Chemie- und Pharmamarkt“,

so GF Höfert.

Der Einstieg bei interseal ist für Sistro-GF Höfert

auch ein Bekenntnis zu Qualitäts- und Innovations-

führerschaft: „interseal ist ein besonders innovatives

Unternehmen und hat zur Zeit ein ausgesprochen

innovatives Produkt im Bereich Dichtungstechnik

am Markt. Dabei handelt es sich um Dichtungen für

Rührwerke, die in der chemischen und pharmazeuti-

schen Industrie eingesetzt werden.“

Die guten Verbindungen der interseal zu Pharma-

giganten wie BASF oder Bayer können für das Haller

Unternehmen sehr hilfreich sein. Deshalb sieht Gün-

ter Höfert in der Beteiligung eine Win-win-Situation

für beide Unternehmen. Einerseits verbessert sich

die strategische Position von Sistro am Markt, weil

ein stark nachgefragtes Produkt angeboten werden

kann. Für interseal hatte der Deal mit Sistro den Vor-

teil, dass dadurch einerseits die Nachfolgeregelung im

Unternehmen geregelt werden konnte, anderseits

kann interseal jetzt auch das eigene starke Wachs-

tum verkraften, ohne an finanzielle oder operative

Grenzen zu stoßen. Gemeinsam wird man in einer

größeren Einheit erfolgreich sein, dessen ist sich GF

Höfert sicher. Gemeinsam ist beiden Unternehmen

auch, sich durch ständige Innovationen weiterzuent-

wickeln. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass

Günter Höfert im Gespräch andeutet, bald mit einer

neuen Idee auf den Markt zu kommen. Noch gibt er

sich, was Details betrifft, zurückhaltend: „Es tut sich

etwas im Dereich Dichtungstechnik für die Pharmain-

dustrie. Das wird eine hochinteressante Geschichte.

Bitte nicht böse sein, aber über ungelegte Eier rede

ich gar nicht gerne.“ Muss er auch nicht, viel lieber

widmet er sich der Qualität seiner Mitarbeiter. „Für

unser Unternehmen brauchen wir hochqualifizierte

Facharbeiter, die darüber hinaus neugierig und kreativ

genug sind, auch innovative Lösungen erarbeiten zu

können.“ Aber kann man Innovationen anordnen?

„Zu einem bestimmten Teil kann man das schon

steuern,“ so der Sistro-GF. „60 Prozent der Innova-

tion kommt aus der fachlichen Qualität der Mitarbei-

ter, 40 Prozent ist kreative Freiheit. Einfordern kann

ich Innovationslust von meinen Mitarbeitern schon,

ich muss ihnen aber natürlich auch die notwendigen

Mittel dafür zur Verfügung stellen.“

Nicht hoch genug schätzen könne man in diesem

Zusammenhang die Studienlehrgänge für Mecha-

tronik, die zurzeit in Tirol angeboten werden. „Was

haben uns Mechatronik-Studienlehrgänge bislang in

Tirol gefehlt“, sagt Günter Höfert. „Jetzt haben wir

dann endlich Zugang zu universitär ausgebildetem

Personal. Gewaltig! Hatten wir früher in ganz Ös-

terreich zwei oder drei Möglichkeiten, Mechatronik

zu studieren, so haben wir nun in Tirol allein drei

Studienlehrgänge im Angebot.“

Sistro blickt also optimistisch in die Zukunft, auch

wenn die allgegenwärtige Krise auch im Haller

Unternehmen seine Spuren hinterlassen hat. Trotz

Umsatzrückgängen von 25 Prozent wird heuer eine

schwarze Null geschrieben werden können. Bestes

Indiz für den Aufwärtstrend: Die Auftragsbücher be-

ginnen sich wieder zu füllen und Sistro sucht zurzeit

gleich mehrere neue Mitarbeiter für den Standort

Hall.

B

eim großartigen Erfolg des

österreichischen Regisseurs Mi-

chael Haneke, der beim diesjährigen

Filmfestival von Cannes für seinen Film

„Das weiße Band“ mit der Goldenen

Palme 2009 ausgezeichnet worden

ist, war das Tiroler Paradeunterneh-

men Lichtlabor Bartenbach wesentlich

mitbeteiligt. Denn Haneke hat sein

prämiertes Werk mit einer völlig

neuen Lichttechnologie beleuchten

lassen. Das vom Tiroler Kameramann

Christian Berger gemeinsam mit Licht-

pionier Ing. Christian Bartenbach ent-

wickelte „B & B Cine Reflect Lighting

System“ bietet für die Filmemacher

nicht nur zahlreiche Vorteile, sondern

es spart darüber hinaus sogar noch

Kosten. Diese Innovation ist eine der

zahlreichen Technologien, an denen

bis März 2009 im Kompetenzzentrum

Licht geforscht werden konnte. ]

DAS LICHT FÜR DIE

GOLDENE PALME

Die AustriAlpin Vertriebs GmbH, Mitglied des Cluster Mechatronik Tirol, steht für

Produktinnovation im Bereich Kletter- und Flugsport.

Innovationen aus Metall

STANDORT:

Herr Uhrmann, wie ist

es zur Gründung von AustriAlpin

gekommen?

MICHAEL UHRMANN:

Gegründet

wurde die AustriAlpin Vertriebs

GmbH im Jahr 1996 von vier Hand-

werksbetrieben aus dem Stubaital,

die bereits seit hundert Jahren in

der metallverarbeitenden Produkti-

on tätig sind.

STANDORT:

Für welche Bereiche

sind ihre Produkte der AustriAlpin

gedacht?

UHRMANN:

Die ganze AustriAlpin-

Familie ist im Bereich Bergsport,

Flugsport und in der Sicherheits-

technik tätig. Wir produzieren Ka-

rabiner, Eispickel, Steigeisen usw.,

also im Prinzip alles aus Metall,

was für die Sicherheit am Berg not-

wendig ist. Das gleiche gilt für den

Flugsport, wir produzieren unter an-

derem Gurtschnallen für Paragleit-

schirme. Und im Bereich Sicherheit

liefern wir etwa Verbindungsglieder

und andere innovative Produkte aus

Metall, damit die Arbeiter auf Strom-

masten oder Wolkenkratzern durch

bedienerfreundliche Hardware bes-

ser gesichert sind.

STANDORT:

Können Sie zum The-

ma Produktinnovation ein Beispiel

nennen?

UHRMANN:

Natürlich ist es etwa

im Bereich Bergsport sinnlos, jedes

Mal das Rad neu erfinden zu wollen.

Aber nehmen wir als Beispiel den

HU.go, unsere Innovation für einen

Eispickel: Oberstes Gebot ist natür-

lich die Sicherheit, schließlich hängt

da ja buchstäblich ein Menschenle-

ben dran. Also, beim HU.go ist der

Schaft so gebogen, dass die Haltepo-

sition eine waagrechte ist, weil man

ihn so mit weniger Kraftaufwand

bedienen kann. Aber je mehr man

einen Pickel krümmt, desto schwie-

riger ist er ins Eis zu schlagen. Also

haben wir unseren HU.go so kon-

struiert, dass das Kopfteil verstellbar

ist. Das ist einzigartig. So ist der Pi-

ckel sowohl im Eis als auch im Fels

einsetzbar und man braucht sich

nicht gleich mehrere Geräte kaufen.

Klar, die eierlegende Wollmilchsau

will jeder erfinden, uns ist das mit

dem HU.go aber ganz gut gelun-

gen. Und er verkauft sich ganz aus-

gezeichnet.

STANDORT:

Wo sehen Sie sich mit

AustriAlpin in fünf Jahren?

UHRMANN:

Unsere Ziele sind län-

gerfristig angelegt. Der Begriff „So-

cial Responsibility“ ist für uns nicht

nur ein Schlagwort. Wir haben hier

bis jetzt 35 sichere Arbeitsplätze ge-

schaffen und stärken damit auch

den Wirtschaftsstandort Tirol. ]

AustriAlpin-GF Michael Uhrmann mit dem

innovativen Eispickel „HU.go“.

V

on

10. bis 11. November 2009

findet das Internationale Forum

Mechatronik in Linz statt. Über 30

Referenten werden in Form von

Plenumsvorträgen sowie Session-

Beiträgen zu sechs Themenfeldern

referieren. Eine begleitende Fach-

ausstellung, Betriebsbesichtigungen

sowie die Verleihung des österreichi-

schen Mechatronikpreises MEC 2009

runden das Programm ab.

Ziel des Internationalen Forums

Mechatronik ist der überregionale

Technologie- und Wissenstransfer zur

Unterstützung der Entwicklung und

des Einsatzes mechatronischer Syste-

me und Komponenten. Im Rahmen

der jährlich stattfindenden Veranstal-

tung in einer der Partnerregionen

Deutschland, Österreich und der

Schweiz werden aktuelle Forschungs-

ergebnisse und anwendbare Lösun-

gen sowie Entwicklungstrends und

innovative Arbeitsansätze vorgestellt.

Der Cluster Mechatronik Tirol ist mit

dabei.

Infos:

www.mechatronikforum.net

FORUM

MECHATRONIK

Foto: Ritsch

Fotos: Ritsch

Die Sistro Präzisionsmechanik

GmbH, 1963 gegründet, entwickelt

und produziert hochpräzise Teile für

die Hightech-Industrie, besonders in

den Bereichen Medizintechnik, Auto-

mobil-, CD- und Halbleiterindustrie.

Das Unternehmen (derzeit 25 Mit-

arbeiter) wurde 2005 von Dr. Georg

Kühas übernommen, wird heute von

Günter Höfert geleitet und ist Partner

im Cluster Mechatronik Tirol, den

Höfert auch als Beirat unterstützt.

Die interseal Dipl.-Ing. Rolf Schmitz

GmbH (derzeit zehn Mitarbeiter)

wurde 1983 gegründet und ist als

mittelständisches Unternehmen im

Bereich der Dichtungstechnik tätig

– die Produktion von Dichtungen,

Dichtungskomponenten und Arma-

turen für chemische und pharmazeu-

tische Industrie steht im Mittelpunkt.

Sistro und interseal

Foto: TTVFilm