Previous Page  2 / 8 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 2 / 8 Next Page
Page Background

3 4 5 6 7 8

STANDORT

0210

2

1

Drehscheibe und Türöffner

Thema: [ STANDORT TIROL ]

STANDORT

Mit 6,3 Millionen Euro zahlte die Tiroler Zukunftsstiftung um 770.000 Euro

mehr Zuschüsse aus als im Jahr 2008, ein durch die Standortagentur des Landes

Tirol investierter Euro brachte 4,27 Euro an Einzahlungen weiterer Partner, insgesamt

wurden 52 neue Innovationsprojekte bewilligt, Dies sind nur einige Zahlen aus dem

Tätigkeitsbericht 2009, der unter

www.zukunftsstiftung.at/tb

downloadbar ist.

B

ereits zum neunten Mal

sind im Rahmen des Busi-

nessplan-Wettbewerbs ad-

venture X die besten Gründerpro-

jekte Tirols prämiert worden. Der

von der Tiroler Zukunftsstiftung

und dem Gündungszentrum CAST

(Center for Academic Spin-offs

Tyrol) im Jahr 2001 initiierte Busi-

ness-Wettbewerb hat einmal mehr

gezeigt, wie viel Innovationskraft

in Tirol vorhanden ist. Wo es einen

Wettbewerb gibt, da werden auch

Sieger gekürt und so durften sich

drei Gründungsinteressierte über

namhafte Geldpreise freuen. Den

Hauptpreis räumte Hubert Hoch-

leitner ab, mit einem Schalldiffuser

für Gitarrenlautsprecher. Seine Er-

findungermöglicht zumerstenMal,

dass sowohl Gitarristen als auch

Fans unverzerrte Klänge zu hören

kriegen. Platz zwei geht an das Pro-

jekt einer „intelligenten Steckdose“

und den dritten Rang belegten die

Jungunternehmer von seekda!, die

ein innovatives Tool für Online-Bu-

chungen entwickelt haben.

Insgesamt gingen im November

116 Teams mit ihren Ideen an den

Start zu adventure X 2009/2010.

Alle mit dem Ziel, für ihre Inno-

vationen einen Businessplan zu

entwickeln. „Eine gute Idee ist das

eine, in einem Businessplan müs-

sen aber Zahlen drinstehen und

das ist schon etwas ganz anderes“,

sagte Wirtschafts-Landesrätin Patri-

zia Zoller-Frischauf anlässlich der

Preisverleihung im congresspark

igls. Damit aus einer Idee ein wirt-

schaftlicher Erfolg werden kann,

werden im Rahmen von adventure

X die erarbeiteten, schriftlichen

Konzepte in einem dreistufigen

Verfahren geprüft. In allen drei

Phasen stehen den Teilnehmern

erfahrene Coaches zur Verfügung

und in einem Crash-Kurs wird be-

triebswirtschaftliches Wissen ver-

mittelt. So werden die Stärken und

Schwächen eines Geschäftsvorha-

bens schonungslos durchleuchtet

und der ideale Weg zu potenziellen

Kunden ermittelt. Den drei Gewin-

nern von heuer werden jedenfalls

sehr gute Vermarktungschancen

eingeräumt.

]

adventure X. Einmal mehr hat die Tiroler Zukunftsstiftung gemeinsam mit dem

CAST Gründungswillige aufgerufen, aus Ideen professionelle Businesspläne zu

machen. Die besten davon sind jetzt in Igls ausgezeichnet worden.

So sehen Sieger aus: (v. li.) Harald Gohm, Tiroler Zukunftsstiftung, Bernhard Rieder und

Alexander Wahler von seekda!, Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, Berthold Lindner

(intelligente Steckdose), Sieger Hubert Hochleitner und WK-Präsident Jürgen Bodenseer.

Land der Gründer

I

nnovation ist ein strapazierter

Begriff, denken Sie? Sie haben recht,

der Begriff ist rund um die Uhr im

Einsatz. Allein in diesen vorliegenden

Nachrichten aus der Tiroler Wirtschaft

und Wissenschaft werden Sie der In-

novation in unterschiedlichen Begriffen

über 50 Mal begegnen. Das ist gut so.

Denn die Zukunft der Unternehmen

– und unserer Gesellschaft – hängt

von ihren Innovationen ab.

Wichtig ist aber für die Wirtschaft:

Innovation und Technologie funktio-

nieren nicht um ihrer selbst willen.

Sie haben genau dann eine Chance,

zum Unternehmenserfolg beizutra-

gen, wenn sie von dort aus entwickelt

werden, wo sie zum Einsatz kommen

sollen – vom Markt und den Bedürf-

nissen möglicher Kunden aus. Nicht

minder selbstverständlich sollte es

sein, Innovation nicht ausschließlich als

noch nie dagewesenes Produkt oder

neuartige Dienstleistung zu verstehen.

Vielmehr muss Innovation ein gut

organisierter Prozess sein, der laufend

und systematisch bearbeitet wird.

Leichter geschrieben als getan, sagen

Sie als Inhaber eines Klein- und Mittel-

betriebs jetzt. Und wieder haben Sie

recht. Deshalb unterstützt Sie das Land

Tirol verlässlich. Zum Beispiel können

Sie, um die Segel auf echtes Manage-

ment von Innovationen zu setzen,

bei unserer Standortagentur ab sofort

wieder einen eigenen Mitarbeiter

in Sachen Innovation zur Förderung

beantragen. 36 Tiroler Unternehmen

zeigen bereits, wie das geht und pro-

fitieren. Wie auch Holzbau Schafferer,

dessen Innovationsassistent auf dieser

Seite berichtet. Wagen Sie den Schritt

– er zahlt sich aus!

Liebe

Leserinnen

und Leser

EDITORIAL

PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF

Landesrätin für Wirtschaft

Foto: Land Tirol

Gesiegt

haben wieder

die besten

Konzepte

ADVENTURE X

G

egründet wurde das Kom-

petenzzentrum Licht von

den Partnern Bartenbach

Lichtlabor, Osram, Zumtobel und

Wowo Sonnenlicht im Jahr 2002. Im

Rahmen des K-net-Programms wur-

den in den folgenden sieben Jahren

47 Projekte rund um das Thema

Licht bearbeitet. Seit 1. April wird

K-Licht nun als fünfjähriges K-Pro-

jekt im Rahmen des COMET-Pro-

gramms weitergeführt, um techno-

logische Fortschritte im Umfeld der

LED-Technik zu erzielen. Gleichzei-

tig sollen visuelle und nicht-visuelle

Effekte ausgewählter Beleuchtungs-

lösungen auf den Menschen er-

forscht werden. ]

K-LICHT GESTARTET

Eine kleine Zahlenspielerei gibt

Einblick in die Bedeutung des Business-

plan-Wettbewerbs adventure X: Seit

2005 verzeichnete der Wettbewerb

insgesamt 1651 Teilnehmer und aus

deren Businessplänen haben sich mitt-

lerweile 187 Unternehmen entwickelt,

die 800 neue Arbeitsplätze in Tirol

geschaffen haben.

Hubert Hochleitner, Sieger im

heurigen adventure X Wettbewerb

beschreibt seine Innovation so: „Seit

50 Jahren gibt es das Problem, dass E-

Gitarristen und Publikum den Gitarren-

sound nicht überall ohne Verzerrungen

zu hören kriegen. Meine Erfindung

entzerrt sozusagen diese schrillen

Frequenzen. Mehr mag ich im Moment

aus Konkurrenzgründen nicht sagen,

nur so viel: Meine Soundplate ist genial

einfach, also einfach genial.“

Einfach genial ist auch das idea-

le Stichwort, um die Erfindung von

Berthold Lindner (im Bild) und Rein-

hard Steinlechner zu beschreiben. Bei

ihrem „Renewable Energies“ genannten

Projekt handelt es sich im Prinzip um

eine intelligente Steckdose, die erkennt,

wann ein auf Standby geschaltetes

Gerät vom Netz genommen werden

kann, weil es gerade nicht in Betrieb ist.

Unsummen an unnötig verbrauchtem

Strom lassen sich damit pro Jahr einspa-

ren und das mit minimalem Aufwand.

Und schließlich bitten wir noch

Bernhard Rieder (li.) und Alexander

Wahler von seekda! vor den Vorhang.

Die beiden haben eine Multikanalver-

triebslösung für Beherbergungsbetriebe

entwickelt. Über hundert Buchungs-

plattformen werden über ein Interface

bespielt und automatisch aktualisiert.

W

as man Schafferer Holzbau und Holzhaus in Navis sicherlich nicht vorwerfen kann, ist mangelnde Innovationsbereitschaft:

Das Unternehmen aus dem Wipptal baut nicht nur Häuser aus Holz, es baut ganz besondere. Schafferer Holzbau ist auf

Planung und Bau von Passivhäusern spezialisiert – ein Unternehmen mit einem ganzheitlichen Ansatz; nicht nur wirtschaftlich.

Doch seit Oktober 2009 gibt es noch das Qantum mehr an Innovation – verkörpert durch Thomas Berchtold (im Bild). Der

gebürtige Vorarlberger ist nunmehr seit einem halben Jahr als Innovationsassistent im Unternehmen tätig. Eine Berufserfahrung,

die sein Leben prägen wird, eine Position, von der das Unternehmen profitiert. Eine klassische Win-win-Situation eben. „Während

meines Studiums der Architektur für Holzbau in Salzburg, lernte ich hauptsächlich theoretische Abläufe. Nun befasse ich mich

unternehmensspezifisch beziehungsweise praktisch mit der Materie und sehe, was alles daran hängt“, meint der 24-Jährige. Das

theoretische Wissen, das er nun im Unternehmen einbringt, basierte im Studium auf vier Schwerpunkten: Architektur, Technik,

Gestaltung und Wirtschaft – „damit man alle Aspekte betrachten kann“, wie Berchtold hinzufügt. „Dazu gehört auch, ein Gesamt-

bild zu schaffen – nicht nur vom Produkt, sondern auch von den Abläufen.“ Und er muss auch alle Aspekte betrachten können,

denn als Innovationsassistent ist er „zuständig für die ganzen Prozessabläufe, Entwicklung neuer Haustypologien – vom Entwurf bis

hin zu Detaillösungen, die neu zu definieren oder zu strukturieren sind“. Es gibt viele, die in ihren Arbeitsabläufen festgefahren sind,

alte Strukturen verinnerlicht haben. Für Innovationsassistent Thomas Berchtold geht es hauptsächlich darum, Systemabläufe zu

vereinheitlichen, interaktiv zu agieren und damit Arbeitsschritte, die zum Endprodukt – im Falle von Schafferer sind dies innovative

Holzhäuser und -bauten – führen, effektiver zu gestalten. Und dabei hilft eben oft ein neuer Zugang. „Es ist oft so, dass jeder für

sich selber arbeitet und nur wenig Zusammenhang besteht. Jeder hat eigene Vorlagen, aber es gibt kein einheitliches System“,

erklärt Berchtold, der noch weitere eineinhalb Jahre auch als Koordinator der Innovation im Unternehmen tätig sein wird.

Mehr Innovation ins innovative Unternehmen

InnovationsassistentIn

Ziel des Programms ist eine Steige-

rung der Innovationskraft und Wett-

bewerbsfähigkeit von Tiroler Unter-

nehmen sowie die Vernetzung von

Unternehmen, F&E- sowie Bildungs-

einrichtungen und eine strategische

und marktorientierte Ausrichtung von

Innovationsprozessen. Zudem soll

eine Steigerung des Qualifikationsni-

veaus der InnovationsassistentInnen

und des Unternehmens durch praxis-

orientierte Weiterbildung erreicht

werden. Anträge können bis 30.

August eingereicht werden-

Info unter

www.zukunftsstiftung.at/ia

Foto: Friedle

Foto: Friedle

Foto: Friedle

Foto: Friedle

Foto: Bullock