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STANDORT
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Thema: [ WELLNESS TIROL ]
WELLNESS
E
igentlich ist es eine Bin-
senweisheit: „Wenn Sie
das tun, was Sie immer ge-
tan haben, dann bekommen Sie
auch das, was Sie immer bekom-
men haben.” Der Hausherr und
Geschäftsführer des Sonnhof im
Tiroler Hinterthiersee, Johann
Mauracher, wollte aber mehr. „Wir
haben schon vor Jahren versucht,
durch die Beobachtung der Gäste
und Medien Gewohnheiten her-
auszufiltern, um zu erkennen, wo
im Tourismus die Zukunft liegen
könnte. Es hat sich herauskristalli-
siert, dass es sich um Gesundheit,
den Menschen, Ernährung und
Ruhe handelt“, erzählt Johann
Mauracher den Beginn einer neu-
en Erfolgsgeschichte. Ein strate-
gisches Businesskonzept, das auf
den Stärken des Hotels, der Regi-
on und der Unternehmerfamilie
aufbaute, wurde entwickelt. So
entstand in kürzester Zeit aus ei-
nem kleinen Familienhotel eine
Wohlfühloase mit Schwerpunkt
„Ayurveda in Europa“ mit 24 Mit-
arbeitern.
Die Idee war, das, was sonst nur
auf Sri Lanka oder in Indien selbst
möglich ist, im Tiroler Bergidyll
in aller Originalität entdecken zu
können. Das Ayurveda & Spa Re-
sort Sonnhof bietet mittlerweile
asiatische Gesundheitslehre im
Herzen der Tiroler Bergwelt.
Dochnur das Lifestyle-Programm
des Resorts zu ändern, damit war es
nicht getan. Moderne Marketing-
Konzepte sollten die Philosophie
nach außen kommunizieren: „Wir
haben in den letzten Jahren die Ar-
beit, was Marketing und PR betrifft,
ausgelagert und damit Fachfirmen
beauftragt. Diese haben wir mit un-
serem Fachwissen, was Gesundheit
und Ayurveda anbelangt, versorgt.
Das wird nun an die Medien trans-
portiert“, so Mauracher. Nicht nur
eine erhöhte Zimmerauslastung
vor allem in den Nebensaisonen,
sondern auch eine bessere Preis-
durchsetzung und vor allem ein
vollkommen neues Gästepotenzial
bestätigen den richtigen Weg des
Tiroler Familienbetriebs. „Die Spe-
zialisierung ist wichtig gewesen. Wir
können es uns heute zum Beispiel
leisten, bei bestimmten Anfragen
zu sagen: ‚Es tut uns leid, aber bei
uns sind Sie einfach nicht richtig.‘
Unser Ziel war es immer, in Öster-
reich ein führendes Resort zu wer-
den. Aber inzwischen haben wir
es geschafft, uns im europäischen
Raum an vorderster Spitze zu plat-
zieren“, zeigt sich Mauracher stolz.
Dieser Erfolg bedeutet aber
nicht, dass ein Status quo im Sonn-
hof einzieht: „Man muss natürlich
für neue Dinge offen sein und
diese von allen Seiten beleuch-
ten. Wichtig ist es in der heutigen
Zeit, ständig zu versuchen, einen
Schritt voraus zu sein. Wenn man
dies einmal geschafft hat, so hat
man immer etwas Zeit, neue Dinge
anzudenken“, meint Johann Mau-
racher. ]
Sonnhof. Ein strukturiertes Business- und Marketing-Konzept machte aus einem
Familienhotel in Hinterthiersee eines der führenden Ayurveda-Resorts in Europa.
Die indische Heilkunst
nach Tirol tragen
W
as im ersten Moment ein wenig
seltsam klingt und im Tiroler
Außerfern seit 2009 passiert, ist in
Wahrheit schon längst gängige Pra-
xis: Sabine Petz bietet Coaching mit
Pferden. „Geübt wird das Führen von
Menschen und sich selbst“, erklärt Petz
das Grundprinzip von H(orse)P(eople)
C(onnection)-Coaching. Die zentralen
Fragen sind dabei: Wie trete ich auf?
Was kann ich vermitteln? Wie bin ich?
Wie wirke ich auf andere Menschen,
etwa auf Kunden, Mitarbeiter oder
Vorgesetzte? Wichtig dabei ist, dass die
Tiere keinen Unterschied machen. Sie
erkennen jeden Menschen, unabhängig
von Status, gleichwertig an. Es hängt
davon ab, wie der Mensch auf das Pferd
zugeht. „Das Pferd ist der Spiegel ohne
Maske. Es zeigt mir, wie ich bin. Es lässt
sich nicht blenden und beeinflussen von
dem, was ich bin und was ich besitze
und welche Macht ich habe“, beschreibt
HPC-Coach Petz, wie Persönlichkeits-
findung passieren kann. Doch auch
umgekehrt funktioniert das Spiel: „Nach
meiner Erfahrung sucht sich jeder
Teilnehmer des Seminars den Typ Pferd
aus, den er braucht.“ Während diese
Art Persönlichkeitsfindung für jeden und
jede Gruppe – Familien, Lehrer, Schüler
– geeignet ist, bekräftigt Petz, dass vor
allem Unternehmer, Manager oder Füh-
rungskräfte das Angebot von HPC-Coa-
ching wahrnehmen – „eben Menschen,
die etwas über sich und ihren Führungs-
stil wissen wollen“, hält Petz fest.
„Man muss für neue Dinge offen sein und
diese von allen Seiten beleuchten
.
“
Johann Mauracher, Geschäftsführer und Inhaber des Ayurveda-Resorts Sonnhof
Coaching mit
Pferden
HPC-COACHING
Design in Tirol: Das kreative Potenzial fördern
[ konkret GESEHEN ]
M
it der Gründung des Vereins ‚Design in Tirol‘ im vergangenen Jahr versu-
chen wir, das Design-Vakuum in Tirol zu füllen“, sagt Vereinsobmann Helmut
Schreder. Um vor allem jungen Tiroler Designern Trittfestigkeit im Tiroler Markt zu
ermöglichen, Vernetzung mit dem Handwerk zu bieten und allseits ein Bewusstsein
zum Thema Design zu schaffen, startete der Verein mit dem Holzcluster Tirol,
einem Geschäftsfeld von proHolz Tirol, nun das Prolekt „Designwerkstatt“. Dieses
konnte gemeinsam mit der TZS und weiteren Partnern aus Nord-, Ost- und Südtirol
beim Europäischen Fonds für regionale Entwicklung erfolgreich zur Förderung im
Programm Interreg beantragt werden. Ziel: die grenzüberschreitende Verstärkung
der Aktivitäten. Die Designwerkstatt soll, so Wolfram Allinger-Csollich von proHolz
Tirol, insbesondere den Know-how- und Erfahrungsaustausch zwischen den Berufs-
feldern (Holz-)Handwerk und Design in den beteiligten Regionen ermöglichen. Erste
Schritte sind bereits getan und die Netzwerkbildung von KMUs, Ausbildungsstätten
und Designern, zum Beispiel bei regelmäßig stattfindenden „Designgesprächen“, ist
in vollem Gang. Bevor aber Fernziele erreicht werden könnten, müsse erst einmal „ein Bewusstsein für Design geschaffen werden“, so Schreder. Während das Bewusstsein
hinter den Kulissen beim Networking geschärft wird, wird der Öffentlichkeit bereits im Oktober Konkretes gezeigt. Einerseits präsentiert sich die Designinitiative im Rahmen
der Sonderschau „Designland Tirol“ auf der Innsbrucker Herbstmesse, und andererseits, quasi als ergänzende Parallelveranstaltung beim Landestheater, wird die Ausstellung
„Formationen“ plastische Einblicke in das kreative Schaffen Tiroler Designer gewähren.
W
as macht einen Arbeitsplatz zu
einem, an dem ausgezeichnet
gearbeitet werden kann? Wie attraktiv
ist ein Unternehmen als Arbeitgeber?
Diese Fragen werden immer wichtiger.
Das Great Place to Work
®
Institut findet
hierzu Antworten. „lm Mittelpunkt
unserer Definition ausgezeichneter
Arbeitsplätze – Arbeitsplätze, an denen
die Mitarbeiter den Menschen vertrau-
en, für die sie arbeiten, stolz sind auf
das, was sie tun, und Freude an der
Zusammenarbeit mit anderen haben
– steht die Idee, dass die Qualität eines
ausgezeichneten Arbeitsplatzes durch
drei miteinander verbundene Bezie-
hungen bestimmt ist: der Beziehung
zwischen Mitarbeitern und Manage-
ment, der Beziehung zwischen Mitar-
beitern und ihrer Arbeitstätigkeit sowie
dem Unternehmen beziehungsweise
der Organisation und der Beziehung
zwischen Mitarbeitern untereinander“,
erklärt André Romano von Great Place
to Work
®
Österreich. All das führt zu
Steigerung der Produktivität, Innova-
tionskraft von Unternehmen sowie
Vertrauens- und Mitarbeiterkultur. Was
auch Zahlen belegen: Unternehmen,
die den Mitarbeiter ins Zentrum rücken,
sind nachweislich um ca. 30 Prozent
erfolgreicher als andere.
Great Place
to Work
®
STUDIENERGEBNIS
Marketing auf
Augenhöhe
WEB 2.0
Foto: privat
Fotos: Sonnhof
Foto: privat
Ein nachhaltiges Wasserkonzept für Tirol
Welche Rolle spielt die Ressource Wasser im Tiroler Tourismus? Mit dieser
Frage beschäftigte sich eine Projektgruppe des MCI-Studiengangs „Nonprofit-,
Sozial- und Gesundheitsmanagement“. Befragt wurden dabei Tiroler Touris-
musbetriebe. Allgemeiner Grundtenor: Ein nachhaltiges Wasserangebot könnte
das Sommergeschäft fördern.
Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster
Wellness Tirol finden Sie auf
www.zukunftsstiftung.at/mitgliederMehr Info
[
]
Foto: Pudelskern
M
ittlerweile ist es unbestritten, dass
Social Media und Web 2.0 wich-
tige Themen sind. Auch – und vielleicht
vor allem – im Marketing. Für Wolf-
gang Falkner (im Bild) von Der Falkner
– Spa Marketing stehen vor allem drei
wichtige Argumente im Raum: Stärkung
der Kundenloyalität, Möglichkeiten der
Empfehlung bieten und neue Kunden
gewinnen, die mit herkömmlichen
Werbemaßnahmen nur schwer zu
erreichen sind. „Social Media sind nicht
nur eine technische Errungenschaft
basierend auf dem Internet, sondern
unterstützen und begleiten einen sozi-
alen Wandel. Die Menschen nehmen
nur noch jene Information auf, die für
sie nützlich ist“, so Falkner. Social Media
böten für Anbieter die Möglichkeit, sich
in Gesprächen proaktiv und präventiv
zu beteiligen. „Das heißt, Sie kön-
nen sehr schnell reagieren und dabei
Marktforschung betreiben. Fast schon
nebenbei kommunizieren Sie Ihren
Content – Inhalte, nicht Werbung!
– auf Augenhöhe“, meint der Mar-
keting-Experte und führt weiter aus:
„Social Media bieten Empfehlungsmar-
keting mit einer ungeheuren Effizienz
auf globaler Ebene. Aus Mund-Propa-
ganda wird Welt-Propaganda.“