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STANDORT

0412

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1

Schnelles Breitband für ganz Tirol

Thema: [ Breitbandinitiative ]

STAndORT

Bis 2020 sollen alle Tiroler Haushalte über schnelle Breitbandanschlüsse sowie

50 Prozent der Haushalte über ultraschnelles Breitband verfügen – so lautet das Ziel

der Tiroler Breitbandinitiative, mit welcher der Wirtschaftsstandort Tirol internetmäßig

abgesichert werden soll. 4,5 Millionen Euro sollen im Rahmen der Tiroler Wirtschafts­

förderung dafür im Jahr 2013 zur Verfügung stehen.

[ konkret GESEHEN]

Attraktiv für Fachkräfte

V

iel hat sich in den letzten Jahren im Rahmen der Technologieoffensive des

Landes Tirol getan. So wurden etwa die technischen Ausbildungsangebote

von der Lehre bis zum Doktorat konsequent ausgebaut, womit der Bedarf der

heimischen Wirtschaft an Fachkräften weitgehend gedeckt wird. Der „Heimat­

markt“ wurde also gut bearbeitet, doch wie schaut es außerhalb der Grenzen

aus? „Mit dem Informationsservice ‚Fachkräfte für Tirol‘ festigen wir die Arbeit­

gebermarke Tirol für Fachkräfte auch außerhalb Tirols. Zum einen, um die besten

Köpfe in ganz Österreich für Tirol zu begeistern, zum anderen, weil wir uns

über alle Tirolerinnen und Tiroler freuen, die nach ihrer Ausbildung oder ersten

Berufserfahrungen jenseits unserer Landesgrenzen nach Tirol zurückkehren“,

berichtet Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf über eine Initiative, mit

der die Standortagentur auf ausgewählten Berufsinformations- und Karriere­

messen und mit einer Campus-Tour Tirol als attraktiven Standort zum Leben und

Arbeiten präsentiert. Erste Universitätsstation war Graz, wo Mitte November den

Studierenden der Technischen Uni Karrieremöglichkeiten in Tirol gezeigt wurden,

als direkte potenzielle Arbeitgeber begleiteten die Papierfabrik Wattens und GE

Jenbacher die Campus-Tour in Graz. Mit im Gepäck hatten die Standortwerber

die neue Job-App „Tirol hat deinen Job“. Karrieresuchende erhalten mit dieser

Applikation einen Überblick über das Jobangebot für technische Fachkräfte in Tirol,

offen ist das Portal für „Tiroler Unternehmen mit Technik-Jobs“, sagt Harald Gohm,

Geschäftsführer der Standortagentur Tirol.

STANDORT:

Vom Fördertopf

zum Glücksbringer – kann man so

die Entwicklung der Zukunftsstif-

tung 1997 in die Standortagentur

2012 in vier Wörtern zusammen-

fassen?

Harald Gohm:

Durchaus. Will

man die laufende Veränderung ak-

tiv begleiten, muss man sich selbst

aktiv verändern. Wir haben gese-

hen, dass nur auf Euromillionen

und hierarchische Systeme zu

setzen, heute nicht mehr funkti-

oniert, Netzwerke aber greifen.

Deshalb ist die Rolle der Stand-

ortagentur Tirol heute mehr die

eines „Ermöglichers“. In diesem

Umfeld arbeiten wir mit weichen

Instrumenten, wie der Fähigkeit

zum Moderieren von Prozessen

oder dem (Weiter)Entwickeln von

Stärkefeldern. Zudem ist Wachs-

tum um des Wachstums Willen

heute nicht mehr gefragt. Wir hö-

ren das von den Referenten bei

unserem 10. Tiroler Innovations-

tag: Die Frage nach dem „tieferen

Warum“ rückt immer mehr in den

Vordergrund. Die wesentliche Fra-

ge lautet jetzt also: Wie kann ein

Standort mit so hoher Lebensqua-

lität wie Tirol – wir bewerben diese

ja aktuell im Rahmen der „Zum

Glück Tirol“-Kampagne – so ent-

wickelt werden, dass diese Lebens-

qualität, Menschen, Wirtschaft

und Ressourcen gleichermaßen

bestehen können?

STANDORT:

Eine Aufgabe der

Standortagentur ist die Förderung

der Kooperation von Forschung

und Wirtschaft. Täuscht der Ein-

druck, dass in den letzten Jahren

die Kooperation zwischen hei-

mischer Wissenschaft und Tiroler

Unternehmen – und hier vor allem

KMUs – intensiver geworden ist?

Gohm:

Vernetzung ist das Gebot

der Stunde. Deshalb setzen auch

die Technologieförderungen des

Landes Tirol nachdrücklich auf

Kooperation. Seit Beginn der Wirt-

schaftskrise 2008 bewerben wir In-

novation und Kooperation noch

einmal ganz intensiv. Das zeigt wei-

tere Wirkung. So wurden bei uns

heuer schon 200 Innovationspro-

jekte im Rahmen der Technologie-

Offensive des Landes eingereicht.

Gegenüber dem Vorjahr bedeutet

das bereits eine Verdopplung. Die

Tiroler sind innovativer und koo-

perativer geworden.

STANDORT:

Die Standortagen-

tur bewirbt vermehrt den (Wirt-

schafts-) Standort Tirol außerhalb

der Tiroler Grenzen. Wie ist das

Feedback?

GOHM:

Unsere jüngste Erfah-

rung zur Dachmarken-Werbung ist

London 2012: Wir konnten tolle

Wissenschafts- und Wirtschafts-

kontakte knüpfen – aufgrund der

Tür, die uns der Tourismus geöff-

net hat. Auch bei Ansiedlungsge-

sprächen oder auf Berufs- und Kar-

rieremessen, auf denen wir Tirol

ganz neu als Arbeitgebermarke be-

werben, erleben wir: Die Bekannt-

heit der Tourismusdestination hilft

uns als Türöffner und Einstieg und

über unsere Wirtschafts- und Wis-

senschaftsleistungen am Standort

profilieren wir Tirol international

in ganz neuen Feldern.

STANDORT:

Gab es für Sie beson-

dere Highlights in den letzten 15

Jahren?

GOHM:

Highlights im größeren

Umfang waren für mich die In-

formatik-Offensive, die Gründung

der UMIT, die EDV-Vernetzung

der Landesschulen, der Aufbau

der Medizin- und Alpin-Kompe-

tenzzentren, der Businessplan-

wettbewerb adventure X und die

K-Regio-Initiative. Im Kleineren

hat das Förderkonzept der Inno-

vationsassistenten viel bewirkt –

technologisch und kulturell. Sehr

viel Leidenschaft zeigen unsere

engagierten

Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter aber auch bei

Marketing-Auftritten im In- und

Ausland. Entstehen daraus dann

auch noch erfolgreiche Betriebs­

ansiedlungen, die neue Arbeits-

plätze in Tirol schaffen, ist unser

Glück perfekt.

STANDORT:

Wo liegen die

Schwerpunkte der Standortagen-

tur im Jahr 2013?

GOHM:

Drei große Themen sind

das Begleiten der heimischen Un-

ternehmen beim nachhaltigen

Wachstum – hier entwickeln wir ge-

rade ein neues Analyseinstrument

–, die Begleitung von Gemeinden

und Regionen zur regionalen Pro-

filbildung sowie der aktive Aufbau

von Leuchtturmprojekten im Be-

reich CO

2

-freie Tourismusdestina-

tionen, elektromobile Urlaubsregi-

onen und Gesundheitstourismus. ]

Innovativer Durst

Foto: Friedle

Patrizia Zoller-Frischauf

Landesrätin für Wirtschaft

D

urst Phototechnik Digital Techno­

logy, Spezialist für großformatige

Tintenstrahldrucker für industrielle

Anwendungen, darf sich Landessie­

ger Tirol der Initiative „Arbeitsplätze

durch Innovation“ nennen. Mit dieser

gemeinsamen Aktion von AK, BM­

VIT, BMWFJ und FFG werden jene

Unternehmen geehrt, die aufgrund

ihrer Forschungs- und Entwicklungstä­

tigkeit eine herausragende Unterneh­

mens- und Beschäftigungsentwicklung

aufweisen. Wesentliches Kriterium

dabei sind auch qualitativ hochwertige

Arbeitsbedingungen, die innovative

Forschungsergebnisse ermöglichen.

„Für uns ist Innovation eine Überle­

bensfrage, wobei Chancen und Risiken

eng beieinander liegen“, sagte Klaus

Schneider, GF der Durst Phototechnik,

anlässlich der Verleihung.

Z

usammenkommen ist ein Beginn,

Zusammenbleiben ist ein Fort­

schritt, Zusammenarbeiten ist ein Er­

folg“, das sagte einst der amerikanische

Industrielle Henry Ford. Ein Zitat, das

aktueller ist denn je. Schließlich bringen

spezialisierte Partner neue Produkte

und Dienstleistungen in Kooperation

wesentlich leichter auf die Märkte

als alleine. Das Zitat bestätigt dem

Standort Tirol zudem Erfolg. Denn

unsere Unternehmen und Forschungs­

einrichtungen arbeiten so viel und so

eng zusammen wie noch nie. Allein in

Projekten, die im Landesprogramm K-

Regio oder im COMET-Programm ge­

fördert werden, sind bis dato über 300

Partner eingebunden. Diese sind durch

die gemeinsame Entwicklung techno­

logischer Innovationen wettbewerbs­

fähiger und sichern in Tirol Arbeitsplät­

ze und Wohlstand. Für nachhaltiges

Wirtschaften brechen beim 10. Tiroler

Innovationstag gleich zwei Referenten

eine Lanze: der Auslandstiroler Charly

Kleissner, der Kapital in Projekten mit

sozialer Wirksamkeit vermehrt sowie

der Philosoph Konrad Paul Liessmann.

Dieser hält für eine erfolgreiche Weiter­

entwicklung von Märkten und Regionen

neben technologischen auch soziale

und kulturelle Innovationen für notwen­

dig. Ich bin überzeugt davon, dass sich

wie im Technologiesektor auch diese

Innovationen am aussichtsreichsten in

Kooperation entwickeln lassen. Geht

es nach Henry Ford, dann ist unser

Zusammenkommen beim Innovations­

tag Ausdruck dieser Zusammenarbeit

und die Basis für unseren Erfolg auch in

der Zukunft.

Liebe

Leserinnen

und Leser

EDITORIAL

Foto: Land Tirol

Cometenhafte Projekte

Ein Tiroler Forschungsprojekt und zwei Projekt­

beteiligungen stärken den Technologiestandort Tirol.

Ö

sterreichs – und auch

Tirols– Spitzenforschung

bekommt

Zuwachs:

Aus dem Exzellenzzentren-Pro-

gramm COMETwurden nach der

Empfehlung der international

besetzten Jury zehn weitere, soge-

nannte K-Projekte zur Förderung

bewilligt. Dafür stellen Wirtschafts-

ministerium und Innovationsmini-

sterium zehn Millionen Euro zur

Verfügung. Weitere Mittel kommen

von den Ländern und beteiligten

Unternehmen, damit verfügen

die bewilligten Projekte über ein

Gesamtbudget von 35,6 Millionen

Euro – eine Summe, an der auch

Tiroler Forscher und Unternehmer

„mitnaschen“ können.

„Alpine Airborne Hydromapping

– Research to Practice“ nennt sich

das Forschungsprojekt, das von ei-

ner international besetzten Jury

zur Förderung empfohlen wurde.

Die Forschungspartner rund um

Markus Aufleger vom Arbeitsbe-

reich für Wasserbau an der Uni

Innsbruck wollen eine innovative

Technologie marktfähig machen,

die eine vollständige Geometrie

von Gewässerbetten anstelle bis-

heriger Querprofilinformation lie-

fern soll. Beteiligt an dem Projekt

sind AHM AirborneHydroMapping

(Innsbruck), Revital Integrative Na-

turraumplanung GmbH (Nußdorf-

Debant), die RieglLaser Measure-

ment (Horn) sowie die TIWAG, die

IKB, der VERBUND, E.ON AG und

die Bayerische Elektrizitätswerke

GmbH.

Weitere

beträchtliche

For-

schungsinvestitionen von Tiroler

Unternehmen gibt es bei zwei wei-

terenK-Projekten: bei „ECO-COOL“

(Entwicklung eines intelligenten

Gebäude-Kühlsystems)

engagiert

sich Liebherr Hausgeräte Lienz, bei

„focus_sts“ (Weiterentwicklung der

Holz-Massivbauweise mit Brettsperr-

holz) ist Binderholz dabei.]

15 Jahre Standortagentur:

Vom Fördertopf zum Glücksbringer

Foto: Standortagentur

Foto: Standortagentur Tirol

„Seit Beginn der Wirtschaftskrise 2008 bewer-

ben wir Innovation und Kooperation noch

einmal ganz intensiv.

Harald Gohm, GF Standortagentur Tirol