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standort

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Mechatronik-Ausbildungen in Tirol auf einem Blick

Thema: [ MECHATRONIK TIROL ]

Technik

Die Ausbildungsbroschüre „Mechatronik in Tirol“ geht in die zweite Auflage und zeigt übersichtlich

von der Lehre bis zum Doktorat alle Mechatronik Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Tirol sowie

die entsprechenden heimischen Anbieter auf. Bei Interesse

(mechatronik@standort-tirol.at

) senden

wir Ihnen sehr gerne ein kostenloses Exemplar zu. Die digitale Version finden Sie unter Downloads auf

www.standort-tirol.at/mechatronik.

Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster

Mechatronik Tirol finden Sie auf

www.standort-tirol.at/mitglieder

Mehr Info

[

]

FAKTEN. NEWS.

[ Thema: Mechatronik ]

Mit einem nachhaltigen Lichtkonzept

konnten die Lichtplaner des Bartenbach Licht-

Labor den internationalen Design-Wettbe-

werb „Lights over Kruunuvuorenranta“ für sich

entscheiden und ihre Vorreiterrolle bei effizi-

enten und intelligenten Lichtlösungen erneut

unter Beweis stellen. In den Zwanzigerjahren

des 21. Jahrhunderts werden Bewohner

und Touristen von Helsinki dieses weltweit

einzigartige Lichtsystem und „umweltfreund-

liche Kunstwerk“ von Kruunuvuorenranta in

den Abend- und Nachtstunden bewundern

können. Infos unter

www.bartenbach.com

Mit Jahreswechsel übersiedelte Sistro in

das neu errichtete Betriebsgebäude an der

Alten Landstraße in Hall. An dem 3000 m

2

großen Standort, zu dem auch ein Reinraum

gehört, werden im modernsten Maschinen-

park hochpräzise Produkte für die Medizin­

technik, für den Präzisionsmaschinenbau

sowie für die Chemie- und Pharmaindustrie

hergestellt.

D

ass „klein sein“ nicht „klein

denken“ bedeuten muss,

beweist seit über 50 Jahren

das Familienunternehmen Falkner

Maschinenbau in Roppen. Die Fir-

ma hat neben einer patentierten

Kleinseilwinde mit Motorsägen-

Antrieb und einem europaweit ver-

triebenen Zerkleinerer für Bioabfall

auch große Anlagen für den Schot-

terabbau in ihrem Portfolio.

Dieses ständige Streben nach In-

novation zeigt auch die neue Koo-

peration „BiostiXX“. Falkner ent-

wickelt dabei gemeinsam mit der

Firma SynCraft Engineering und

dem Studiengang Umwelt-, Verfah-

rens- und Energietechnik des MCI

eine mobile und dezentral einsetz-

bare Holz-Pelletiermaschine für

kleine Durchsätze. Zustande kam

diese Kooperation durch den Clus­

ter Mechatronik Tirol. „Wir sind

sehr glücklich über diese Kooperati-

on, da wir allein als kleine Firma na-

türlich nicht so viel Zeit und Geld in

die Entwicklung stecken könnten“,

erläutert die kaufmännische Ge-

schäftsführerin Christa Hörburger-

Falkner. Die neue Maschine, deren

Entwicklung in einem Jahr abge-

schlossen sein soll, wird sich auch

dadurch auszeichnen, dass sie sehr

wenig Energie verbraucht und bei

der Pelletierung keinerlei Binde-

mittel notwendig sind.

Denn bei Falkner stand und steht

der Umweltgedanke an oberster

Stelle. „Moderne Recyclingtech-

niken und qualitativ einwandfreie

sowie umweltschonende Produk-

tion sind uns sehr wichtig“, betont

Hörburger-Falkner. Das Unter-

nehmen war auch einer der ersten

Schweißfachbetriebe Tirols, wel-

cher alle notwendigen Qualitätskri-

terien erfüllte.

]

Mit kleinen Ideen

große Erfolge haben

Falkner Maschinenbau entwickelt mit dem MCI und

der Firma SynCraft eine neuartige Pelletiermaschine.

I

m Motor-Rennsport entschei-

den die kleinsten Details über

Sieg oder Niederlage. Dabei ist

die Lebensdauer der Bauteile von

großer Bedeutung, aber auch die

Kosten sollten im Rahmen bleiben

– einen entscheidenden Beitrag

dazu kann die Stanzacher Firma

CoolTech mit Tieftemperaturbe-

handlung leisten. So behandelte

CoolTech in den vergangenen Mo-

naten die Getriebe für mehrere

Rallye-Teams.

„Der normale Wartungszyklus

konnte bei allen Teams verdoppelt

werden. Bei manchen stieg die Le-

bensdauer der Getriebeelemente

auf das 2,5-fache an“, erläutert Ge-

schäftsführer Wolfgang Lausecker:

„Auch Bremsscheiben konnten

durch die Behandlung doppelt

so lange eingesetzt werden.“ Das

Verfahren selbst ist ganz einfach:

Bauteile und Komponenten von

Motoren werden in eine Tiefkühl-

kammer eingelegt und auf Tem-

peraturen von -180°C langsam

abgekühlt. Bei dieser Tieftempera-

turbehandlung vollzieht sich eine

Gefügeumwandlung bei gehärteten

Bauteilen (Restaustenit wird in Mar-

tensit umgewandelt). Zusätzlich ver-

teilen sich die Kohlenstoffpartikel

im Gefüge feiner und gleichmä-

ßiger und helfen so, den Verschleiß-

widerstand der Bauteile deutlich zu

erhöhen. „Wir können mit dieser

Methode auch die Verschleißbe-

ständigkeit und damit die Lebens-

dauer von Werkzeugplatten, Zer-

spanungs-, Schnitt-, Umform- und

Stanzwerkzeugen deutlich verlän-

gern“, sagt Lausecker. Auf Grund

der langsamen Prozessführung kön-

nen auch die inneren Spannungen

von Bauteilen reduziert werden,

ohne Einbußen von Festigkeit oder

Oxidationsproblemen. Reduzierte

Spannungen, z.B. im Motorblock,

führen zu geringerer Reibung mit

dem Kolben und so zu höheren

Leistungen.

]

Cool sein verhilft zu

einem langen Leben

Durch ein Verfahren der Firma CoolTech erhöht sich

die Lebensdauer von stark beanspruchten Bauteilen.

Foto: CoolTech

Foto: Friedle

Christa Hörburger-Falkner: „Bei uns steht

der Umweltgedanke an oberster Stelle.“

Tieftemperarturbehandlung reduziert den

Verschleiß und steigert die Motorleistung.

N

ein, Holzwind ist kein

phantasievolles

Wesen

aus einem Harry-Potter-

Film, sondern ein zukunftswei-

sendes Forschungsprojekt des Ti-

roler Ingenieurbüros Bernard

Ingenieure. Das Ergebnis dieser

Forschungstätigkeit wurde der Öf-

fentlichkeit am 25. Oktober 2012

anlässlich einer Firstfeier in Pfunds

vorgestellt – eine Kleinwindkraftan-

lage mit einer Energieleistung von

vier kW und einer Gesamthöhe von

zwölf Metern, der Turm besteht aus

Rundhölzern, die mit Hilfe neu

entwickelter Verbindungselemente

zusammengefügt wurden.

„Die Materialkosten sind um

mehr als 50 Prozent günstiger als

bei einem vergleichbaren Stahl-

turm“, erläutert Projektleiter An-

dreas Kluibenschedl. Die Versuchs-

anlage ist zudem mit zahlreichen

Sensoren bestückt, die das Lang-

zeitverhalten der neuen Verbin-

dung erfassen sollen.

Der Ursprung dieses Projektes

liegt in der Türkei. Das Ingeni-

eurbüro BERNARD Ingenieure

beschloss 2005 nach der Grün-

dung des dortigen Standorts, dort

zukünftig verstärkt Planungslei-

stungen im Energiebereich anzu-

bieten. Beeinflusst wurde diese Ent-

scheidung durch die Tatsache, dass

in der Türkei demnächst Lizenzen

für Windkraftanlagen in einem Ge-

samtausmaß von 2000 MW verge-

ben werden. Allerdings sind Wind-

kraftanlagen meist kostspielig und

weisen oft lange Transportwege

auf. Deshalb sind sie am Markt

noch nicht wirklich wettbewerbs-

fähig und können sich gegenüber

klassischen Stromerzeugungsanla-

gen ohne zusätzliche Förderung

nicht durchsetzen. „Wir hatten

dann die Idee, vor Ort gewachsene

Rundholzstämme für die Turmkon-

struktion der Windkraftanlagen

zu verwenden. Zudem ist Holz ein

Material, das Stabilität bietet, nach-

wächst und recycelbar ist. So ent-

stand das Forschungsprojekt ‚Holz-

wind‘“, erläutert Kluibenschedl.

Eine vom Land Tirol geförderte

Machbarkeitsstudie zeigte, dass di-

ese Idee grundsätzlich umsetzbar

und auch wirtschaftlicher ist als die

Errichtung herkömmlicher Stahl-

türme. Die Rundstämme sollen

mittels einer neuartigen Holzbe-

arbeitungsmaschine direkt auf der

Baustelle bearbeitet und zusam-

mengesetzt werden. Dadurch fallen

nur geringe Transportkosten an.

Der Montageaufwand steigt zwar,

kann allerdings von lokalen Ar-

beitskräften durchgeführt werden.

Offen blieb die Frage, wie die

Rundholzstämme untereinander

verbunden werden. Hier wurde

von BERNARD Ingenieure ein

Forschungsprojekt bei der österrei-

chischen Forschungsförderungsge-

sellschaft FFG eingereicht und wird

nun vom österreichischen Klima- &

Energiefonds teilfinanziert. Kern

dieses Forschungsprojektes war die

Entwicklung einer neuartigen Ver-

bindung zwischen einzelnen Rund-

hölzern. Partner von Bernard

Ingenieure bei diesem Projekt sind

der Holzbaulehrstuhl der Univer-

sität Innsbruck, der Technologie-

betrieb Technik Wille Frank aus

Pfunds, die Forschungsgesellschaft

RED Bernard sowie der Kleinwind-

kraft-Hersteller Silent Future Tech

aus Oberösterreich.

Die neue Konstruktionsweise

kann z.B. auch bei Aussichtstür-

men, Brücken oder einfachen Kup-

pelbauten angewendet werden.

Durch die wirtschaftliche Ausfüh-

rung und eine naturnahe Optik

bietet sich die neuartige Technik

dabei vor allem bei Windkrafttür-

men in landschaftlich sensiblen

Gebieten oder bei touristischen

Einrichtungen an. Definitives Ziel

ist jedoch auch, dass in Zukunft 70

Meter hohe Windkraftanlagen mit

Türmen aus Rundstämmen errich-

tet werden können.

]

Windkraftanlagen:

Holzwind macht Windkraftanlagen nachhaltiger

Fotos: Friedle (4)

(v.li.) Windkraftanlage in Pfunds; Stephan Oblasser, Land Tirol; Klaus Meyer, Standortagentur Tirol; Prof. Michael Flach, Holzbaulehrstuhl; Michael Broser, Silent Future Tech; Frank Wille; Andreas Kluibenschedl mit Sohn Maximilian.

Foto: Sistro