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wellness
Thema: [ WELLNESS TIROL ]
„perfumum“ wird 3. beim SMART Social Media Contest
Beim SMART Social Media Contest konnte das Clustermitglied „perfumum“
überzeugen. perfumum belebt die jahrhundertealte Tradition des Räucherns und so
mit Reinigens von Räumen von schlechter Luft, die durch Stress, Sorgen und Krank
heit entsteht, wieder. Das Social Media Konzept beinhaltet einen Blog mit aktuellen
Infos, einen Online Shop sowie eine Facebookseite. Infos:
www.perfumum.atSTANDORT:
Wie würden Sie
die Entwicklung des Wellness-Be-
reiches derzeit sehen?
Michaela
Thaler:
Man
könnte sagen, dass die „Boom-
Zeit“ vorbei ist und es sich auf
einem sehr hohen Niveau einge-
pendelt hat. Das heißt, man muss
sich jetzt dringend nach neuen
Entwicklungsmöglichkeiten umse-
hen. Dies wird aber nicht so sehr
in der Infrastruktur passieren, da
gibt es andere Bereiche, die wich-
tiger werden. Unsere Kunden sind
meist weit gereiste Gäste, die viele
Wellnessanlagen bzw. Angebote
weltweit kennen. Unsere Erfah-
rungen zeigen, dass in Zukunft ver-
mehrt Spa Konzepte übergreifend
auch im kulinarischen Bereich,
im Aktiv-Bereich und im Kontext
der Natur auf hohem Niveau und
mit einem holistischen Anspruch
nachgefragt werden. Geschichte
und Tradition in der jeweiligen
Region werden in diese Angebote
mit einbezogen. Hier ist sehr viel
Potenzial nach oben.
STANDORT:
Die Best Wellness
Hotels Austria haben seit Kurzem
das AMA-Gütesiegel auf ihren
Speisekarten?
Thaler:
Das Gütesiegel ist „Das
kulinarische Erbe Österreichs“
und der Auftrag an die Gastro-
nomen und Hoteliers besteht da-
rin, dass sie eben österreichische
Lebensmittel, mit österreichischer
Herkunft und Verarbeitung ver-
wenden müssen. Dabei ist ganz
genau geregelt, welche Lebensmit-
tel in welchen Produktgruppen
verwendet werden dürfen. Der
Hintergrund ist der, dass es hier
auch um Authentizität geht, um
regionalen Genuss und auch um
Gesundheit. Zudem haben die
Gäste inzwischen ein sehr großes
Verständnis, dass es nicht immer
Wein aus Chile oder Südafrika
sein muss, oder dass es eben nicht
immer den teuersten Süßwasser-
fisch braucht, der mit enormem
Aufwand frisch von weit hergeholt
werden muss.
STANDORT:
Wo sehen Sie in die-
sem Bereich die Chance für den
Tourismus in Tirol bzw. generell?
Thaler:
Hier gibt es auch meh-
rere Ansatzpunkte. Die Ansprü-
che und die Kosten in diesem
Bereich steigen stark, gleichzeitig
müssen wir aber mit einer größe-
ren Preissensibilität bei den Gä-
sten rechnen. Hier muss man sich
überlegen, welche Wege man mit
seinem Betrieb geht: Geht es mir
um Kostenersparnis oder geht es
in Richtung „höchste“ Qualität?
Denn im zweiten Fall produziert
man höhere Kosten und muss ei-
nen anderen Preis verlangen. Das
ist die Grundentscheidung. Das
zweite ist, dass man dem Gast den
Nutzen des Angebotes vermitteln
muss und nicht einfach etwas ver-
kaufen will, weil es eben gerade
modern oder gut verkaufbar ist.
Der Hotelier ist ein Erinnerungs-
designer: Wenn es einem Hotelier
gelingt, in bester Erinnerung zu
bleiben, hat er gewonnen. Das ist
aber auf jeden Fall mehr, als kurz-
fristigen Spaß zu vermitteln und
Animateur zu spielen – der Haupt-
urlaub eines Gastes muss ein gutes
Gefühl für das ganze Jahr bringen.
STANDORT:
Ist Nachhaltigkeit
wirklich ein Verkaufsargument?
Thaler:
Das ist etwas, was na-
türlich dem Gast nicht so sehr
auffällt. Der Gast will in erster
Linie einen angenehmen, erhol-
samen und genussvollen Urlaub
verbringen. Aber Hotels, die sich
auch bemühen, nachhaltig zu
wirtschaften – zum Beispiel im
Bereich Energie – und darüber
zu reden, punkten auch vermehrt
damit bei den Gästen. ]
Die Geschäftsführerin der Best Wellness Hotels Austria Michaela Thaler über mögliche Entwicklungen im
Wellness-Bereich und das kürzlich verliehene AMA-Gütesiegel „Das kulinarische Erbe Österreichs“.
Erinnerungs-Designer
W
as haben die Bergisel-
Schanze, die neue Groß-
bäckerei von M-Preis
und die Glungezerhütte gemein-
sam? Bei allen drei Bauvorhaben
sorgte die Freund GmbH aus
Thaur für die Realisierung der
notwendigen Installationen. Der
Familienbetrieb arbeitet schon seit
40 Jahren höchst erfolgreich im
Bereich Haus- und Industrietech-
nik. Ein Grund für diesen Erfolg
ist sicher die ständige Suche nach
besonderen Herausforderungen.
Eine dieser ganz besonderen
Herausforderungen ist die Versor-
gung von Berghütten mit Wasser
und die ebenso notwendige Ent-
sorgung des Abwassers. „Dabei
muss immer ein Gleichgewicht zwi-
schen den Bedürfnissen der Nutzer
und dem Schutz der Flora, Fauna
und des Quellwassers gefunden
werden“, erläutert Geschäftsfüh-
rer Herbert Freund. Planung und
Installation von sanitären Anlagen
auf Berghütten unterliegen natur-
gemäß ganz speziellen Rahmen-
bedingungen. Besonders auch die
klimatischen Bedingungen in gro-
ßer Höhe sorgen dafür, dass es in
diesem Bereich keine Standard-Lö-
sungen gibt. „Die meisten Hütten
haben inzwischen eine Regenwas-
serzisterne. Aber es gibt auch noch
etliche, die ihr Wasser von weit her
über ein Rohrleitungssystem zur
Hütte pumpen“, meint Freund
und ergänzt: „Wir haben für diese
Anlagen schon recht komplizierte
Versorgungs-Systeme entwickelt, da
ja stehendes Wasser zum Beispiel
schneller gefriert.“
Was das Abwasser anbelangt, wird
vermehrt in Produkte investiert, die
helfen das kostbare Nass zu sparen,
wie zum Beispiel wasserlose Urina-
le. Gesammelt wird das Abwasser
meist in speziellen Tanks, die dann
mittels einer Materialseilbahn oder,
falls eine Straße vorhanden ist, mit
einem Fahrzeug zur Entsorgung
ins Tal gebracht werden.
Neben solchen „Sonderanla-
gen“ – Freund hat auch eine hoch-
innovative
Bewässerungsanlage
der Bergisel-Schanze für die Som-
merspringen entwickelt – liegen
die Kernkompetenzen der Freund
GmbH im Projektgeschäft bei
Wohnanlagen und Industrie- bzw.
Gewerbebetrieben sowie in der
Badarchitektur und im Kunden-
dienst. Die Firma hat derzeit rund
50 Mitarbeiter und bildet zudem
aktuell 16 Lehrlinge aus.
Mehr Informationen gibt es un-
ter
www.freund-installationen.at]
Standardlösungen bei der Infrastruktur
in hochalpinen Lagen gibt es nicht
Neben ihrer Kompetenz im Bereich der Haus- und Industrietechnik ist die Freund
GmbH auch aufgrund ihrer innovativen Lösungen für hochalpine Lagen bekannt.
Foto: Friedle
Foto: Friedle
Wasserver- und -entsorgung, wie hier am Glungezer, ist eine Herausforderung.
Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster
Wellness Tirol finden Sie au
fwww.standort-tirol.at/mitglieder
Mehr Info
[
]
FAKTEN. NEWS.
[ Thema: Wellness ]
Burnout-Vermeidung ist, so eine
market-Online-Befragung, für 21 Prozent der
Österreicher ein „sehr wichtiges“ Motiv für
den Sommerurlaub. Verständlich, sind doch
psychische Belastungen am Arbeitsplatz bereits
für rund 22 Prozent aller Frühpensionierungen
verantwortlich. Dem vorbeugen will Clustermit
glied „Health Travel Gesundheitsreisen“ – der
Gast soll in ausgewählten MedHealth-Hotels
eine gesunde Lebensweise durch moderate
Bewegung und nährstoffreiches Essen, aber
auch durch Ruhe und therapeutische Gespräche
erlernen. Infos:
www.health-travel.infoSeit Jahrtausenden wird Natursalz als
Heilmittel eingesetzt – Salztherapien leisten
etwa bei Atemwegserkrankungen, Hautkrank
heiten und Allergien einen nachgewiesenen
Gesundheitseffekt. Und das seit Kurzem auch
in Zirl in einem restaurierten und entsprechend
adaptierten Kellergewölbe. Geschäftsführerin Si
mone Möller ist sich sicher, dass der 50 Minuten
dauernde Aufenthalt in ihrer Solegrotte, die tiefe
Entspannung in der allergenfreien Atemluft mit
der ionisierenden Wirkung des Salzes überzeu
gen wird. Infos:
www.solegrotte.at[ konkret GESEHEN]
Von der Idee zur Innovation
W
er zu spät an die Kosten denkt,
ruiniert sein Unternehmen. Wer
immer zu früh an die Kosten denkt, tötet
die Kreativität.“ Wie wichtig Kreativität
und mögliche daraus resultierende
Innovationen sind um wettbewerbsfähig
zu bleiben, weiß die Tiroler Tourismus-
Branche. „Doch für deren Umsetzung
fehlen zu oft Ressourcen wie Personal,
Geld oder auch Know-how“, betont
Bir
git Pikkemaat
vom Institut für innovativen
Tourismus (ifit). In kleinen und mittleren
Betrieben fehle, so die Tourismus-
Expertin, durch die enge Einbindung der
Unternehmensleitung in das Tagesge
schäft oftmals auch die Zeit, sich konti
nuierlich die eigene Situation bewusst zu
machen: „Das für eine erfolgreiche Un
ternehmensführung notwendige ständige
Beobachten, Wahrnehmen und Agieren beschränkt sich oft nur auf die operativen
Betriebsabläufe.“ Um hier die heimische Tourismuswirtschaft zu unterstützen, hat
das Land Tirol die Förderlinie „Innovations-AssistentInnen“ auch auf den Bereich
Tourismus ausgedehnt. 13 solcher Fachkräfte sind für die heimische Tourismus-
und Freizeitwirtschaft bereits bewilligt und schon im Einsatz und es sollen durchaus
noch mehr werden.
Es braucht aber auch Know-how für die tägliche Innovationsarbeit. Wie und
mit welchen Fragen ein solcher Innovationsprozess auch in kleineren Betrieben in
Gang gesetzt werden kann, zeigt ab sofort auch der neue Leitfaden „Von der Idee
zur Innovation“, den Birgit Pikkemaat in Kooperation mit Clustermanager Robert
Ranzi von der Standortagentur Tirol entwickelt hat. Der Leitfaden orientiert sich
an Erfolgsbeispielen am Markt, lässt Experten aus der Branche zu Wort kommen
und soll touristischen Betrieben beim gezielten Entwickeln wettbewerbsfähiger
Angebote helfen. „Wir agieren ja schon auf einem sehr hohen Niveau. Hier ver
schwimmen die Grenze zwischen Innovation und Qualitätsverbesserung sehr, aber
ich glaube, dass man nicht versuchen muss, das Rad neu zu erfinden. Wichtig sind
Kontinuität sowie strategisches Denken und Handeln“, betont Birgit Pikkemaat.
Denn Innovation, so Pikkemaat weiter, ist die strukturierte Entwicklung von Ideen
und deren Umsetzung zu marktfähigen praktischen Anwendungen.
Prof. Dr Birgit Pikkemaat hat einen touri
stischen Innovationsleitfaden geschrieben.
Foto: Friedle
Michaela Thaler: „Man punktet mit Nachhaltigkeit schon vermehrt bei den Gästen.“