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STANDORT:

Wie hat sich der

Wirtschaftsstandort Tirol in den

vergangenen fünf Jahren entwi-

ckelt?

PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF:

Er hat sehr an Attraktivität gewon-

nen. Wir haben andere Bundes-

länder überholt. Tirol hat sich in

Standort-Rankings ebenso wie bei

der regionalen Forschungsquote

vom hinteren Mittelfeld auf Platz

drei vorgearbeitet. Die niedrigste

Arbeitslosigkeit aller 271 EU-Regi-

onen und die niedrigste Pro-Kopf-

Verschuldung aller Bundesländer

untermauern, dass sich Tirol zu

einem starken, sehr wettbewerbs-

fähigen Wirtschaftsstandort mit

besten Zukunftsperspektiven ent-

wickelt hat.

STANDORT:

Wie konnte diese

Entwicklung eingeleitet werden?

ZOLLER-FRISCHAUF:

Ein Er-

folgsrezept ist, dass Wirtschaft

und Forschung mit dem Fokus

auf marktfähige Produkte in Ti-

rol heute sehr gut und eng zu-

sammenarbeiten. Eine zielorien-

tierte Technologieförderung, wie

über unsere K-Regios, bringt hier

oft die Initialzündung für Inno-

vationen, mit denen man auch

international punkten kann. Ein

immer breiteres Bildungsangebot

von der Lehre bis zur Hochschu-

le hat unseren Standort ebenso

gestärkt wie eine straffe Verwal-

tung, die etwa Betriebsanlagenge-

nehmigungen und Wirtschaftsför-

derungen in Rekordzeit abwickelt.

Hauptverantwortlich für den Er-

folg des Standortes sind aber die

innovativen und investitionsfreu-

digen Tiroler Unternehmen mit

ihren hochmotivierten Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeitern. Es sind

die Unternehmen, die sehr gute

Rahmenbedingungen mit Leben

füllen, die Arbeitsplätze sichern,

neue schaffen und so für Wohl-

stand sorgen.

STANDORT:

Wie unterstützt das

Land Tirol die Unternehmen da-

bei?

ZOLLER-FRISCHAUF:

Unsere

breit gefächerte Wirtschaftsför-

derung, die von der Abteilung

Wirtschaft und Arbeit des Landes

abgewickelt und laufend adap-

tiert wird, trägt viel dazu bei, dass

Unternehmen investieren. Wobei

sich auch die Neuausrichtung der

Standortagentur Tirol bewährt

hat. Sie hat sich zu einem kunden-

orientierten Dienstleister für die

Wirtschaft entwickelt und leistet

etwa in Sachen Beratung, Cluster-

Management und Betriebsansied-

lung hochprofessionelle Arbeit.

STANDORT:

Tirols Wirtschaft

wächst, die Exporte und Beschäf-

tigtenzahlen steigen. Das ist in

den meisten Ländern ganz anders.

Bleibt Tirols Wirtschaft von inter-

nationalen Einflüssen unberührt?

ZOLLER-FRISCHAUF:

Tirol ist

keine Insel. Natürlich sind auch

wir nicht unabhängig von der in-

ternationalen Finanz- und Wirt-

schaftswelt. Unsere Wirtschafts-

struktur ist aber vergleichsweise

sehr ausgeglichen. Sowohl bei den

Branchen als auch bei den Unter-

nehmensgrößen haben wir einen

sehr widerstandsfähigen Mix und

das macht den Standort so stark.

STANDORT:

Der Standort ist also

gut aufgestellt. Wie geht es weiter?

ZOLLER-FRISCHAUF:

Der ein-

geschlagene Weg zur weiteren

Stärkung unserer Wettbewerbsfä-

higkeit, die das Maß aller Dinge

ist, wird zielstrebig fortgesetzt. Die

Tiroler Forschungs- und Innovati-

onsstrategie wird noch imFrühjahr

präsentiert. Weitere Schwerpunkte

unserer Wirtschaftspolitik sind un-

ter anderem die Fachkräfteoffen-

sive sowie der flächendeckende

Breitbandausbau, und wir setzen

voll auf Zukunftsbranchen wie Life

Sciences, Mechatronik sowie die

erneuerbare Energie. ]

Der Standort Tirol hat sich sehr gut entwickelt. Für Wirtschaftslandesrätin

Patrizia Zoller-Frischauf ist Wettbewerbsfähigkeit der Schlüssel zum Erfolg.

„Wir setzen voll auf

Zukunftsbranchen“

Standort

Seite 1 | 2

STANDORT 01|13

[ Thema: Inhalt ]

Für Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf ist

klar: „Wettbewerbsfähigkeit ist Maß der Dinge“

standort

[ standortagentur ] : [ erneuerbare energien ] [ informationstechnologien ] [ life sciences ] [ mechatronik ] [ wellness ] : [ forschung ] [ wirtschaft ]

Erneuerbare Energien

Seite 3

[ Thema: Impressum ]

STANDORT. Aktuelle Nachrichten

der Standortagentur Tirol und ihrer

Clusterinitiativen. Ausgabe 01|13

Herausgeber: Standortagentur Tirol,

Ing.-Etzel-Straße 17, 6020 Innsbruck

Verleger: ECHOZeitschriften- u. Verlags

GmbH | Redaktion: Andreas Hauser,

Hugo Huber, Gernot Zimmermann

Fotos: Andreas Friedle| Layout: Thomas

Binder, Armin Muigg | Druck: Alpina

3 2

1

4 5 6 7 8

Nr. 16 | Jg. 04

aktuelle nachrichten der STANDORTAGENTUR TIROL

Egal, wo Innovationsassistenten eingesetzt

werden – sie nützen heimischen Unternehmen

Foto: Land Tirol

Das Projekt „Regionalbad Telfs“ vereinigt

das „Energie-Know-how“ Tiroler Hochschulen

Das Architekturbüro LAAC und alpS wol-

len die alpine Landschaft sensibel nutzen

Mechatronik

Seite 4

Bartenbach zeigt: Mit LED-Technik ist auch

Mechatronik in die Lichttechnik eingezogen

Siegfried Werndle über den großen Erfolg

der neuen Fachberufsschule für Mechatronik

Informationstechnologie

Seite 5

katmakon setzt auf eLearning-Akademie,

um Gemeinden gegen Krisen zu wappnen

Eine innovative Software von FleiTec ist

vor allem für Kläranlagenbetreiber interessant

Wellness

Seite 6

Gharieni lässt eine seiner Behandlungslie-

gen mit Swarovski Elements funkeln

Innovatives Produktdesign von „formAxi-

om“ heißt 3D-Visualisierung und -Animation

Life Sciences

Seite 7

Der Genetiker Florian Kronenberg peilt

ein „Global Picture“ des Proteins ApoA-IV an

Die neue Technologie der Medtech-Firma

AMiSTec schafft dauerhaft keimfreie Oberflächen

Alpine Drehtage

[ Filmstandort ]

E

xakt 490 Drehtage in einem Jahr, über 25 Spiel- und Doku-

mentarfilme und 28 Werbefilmproduktionen sowie Foto­

shootings, 6,5 Millionen Euro, die produktionsbedingt in Tirol

ausgegeben wurden, über 225 Millionen TV-Zuseher im deutsch-

sprachigen Raum, die in Tirol realisierte Spiel- und Dokumentar-

filme sowie Serien genossen – das Jahr 2012 kann aus Tiroler Sicht

durchaus als erfolgreiches Filmjahr bezeichnet werden. Seit 1998

fungiert Cine Tirol als regionaler Ansprechpartner für alle Film-

schaffenden aus dem In- und Ausland und konnte in dieser Zeit

rund 400 Filmproduktionen nach Tirol holen – nicht nur aus Europa, sondern auch aus Nord- und Südamerika, Afrika und

Asien, insbesondere aus Indien. Highlight des Jahres 2012 war sicherlich die Realisierung des TV-Spielfilms „K2 – The Italian

Mountain“ (er handelt von der Erstbesteigung des K2 durch italienische Alpinisten im Jahre 1954) durch Robert Dornhelm.

Der hollywood-geschulte Regisseur drehte zwischen Februar und April in Innsbruck, Hall, Rinn sowie auf dem Rettenbach-

ferner im Ötztal und im Valsertal und zeigte sich über den Filmstandort begeistert: „Wir fanden hier ideale Bedingungen. Zum

Glück bekommt man die Berge, den Dreh- und Angelpunkt des Ganzen, umsonst.“

EXPORTZUWACHS

D

ie Tiroler Exportwirtschaft hat im

Jahr 2011 im Vergleich zu 2010 mit

einem Zuwachs von einer Milliarde Euro

um rund elf Prozent zugenommen. Für

Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-

Frischauf „ein ausgezeichneter Erfolg für

die Tiroler Wirtschaft“. Die Top drei der

Abnehmer sind Deutschland mit drei

Mrd. Euro (+11,4 %), Liechtenstein/

Schweiz mit 1,5 Milliarden Euro (+17,6

%) sowie Italien mit 1,2 Mrd. Euro

(– 5 %). Exportiert werden vor allem

pharmazeutische Erzeugnisse um 1,9

Mrd. Euro, Maschinen und mechanische

Geräte (1,2 Mrd. Euro). Ebenfalls zu-

genommen hat der Import von Waren,

und zwar um zehn Prozent von 8,6

Mrd. Euro auf 9,5 Milliarden Euro.

I

n Österreich gel-

ten die Biotech-

nologie und die

Medizintechnik als

Zukunftsbranchen

und Innovations-

treiber. Leider fehlt

es oft an Risiko-

kapitalgebern für

Life-Science-Start-Ups in der Frühphase.

Die Förderbank austria wirtschaftsservice

(aws) greift Life-Science-Start-Ups mit

maßgeschneiderten Programmen unter

die Arme. Die finanziellen Förderungen

werden von Beratungs-, Weiterbildungs-

und Internationalisierungsmaßnahmen

begleitet, um die Start-Ups so früh wie

möglich in die wirtschaftliche Selbststän-

digkeit zu führen. Der Standort Tirol ist

bereits seit Jahren ein erfolgreicher Player

in der österreichischen Life-Science-

Szene. Neben globalen Schwergewichten

wie Sandoz oder MED-EL sind in Tirol

auch einige sehr erfolgreiche Life-Science-

Start-Ups beheimatet, die maßgeblich

durch aws-Programme gefördert wurden.

Innovative Biotechfirmen wie Innovacell

oder die sich in Gründung befindliche

Vira Therapeutics, Gewinner des aws-

Business-Plan-Wettbewerbs Best of

Biotech 2012, wären ohne finanzielle

Unterstützung nicht möglich gewesen.

Eine weitere wahre Erfolgsgeschichte ist

auch die Medizintechnik-Firma Ergospect.

Zur maßgeschneiderten Unterstützung

der Tiroler Life-Science-Szene arbeitet die

aws sehr eng mit CAST, der WK Tirol und

insbesondere auch der Standortagentur

Tirol zusammen. Ob nun die erfolgreiche

Kooperation des Clusters Life Sciences

Tirol im Rahmen des internationalen

Standortmarketings LISA oder als Sponsor

beim internationalen Business-Plan-Wett-

bewerb Best of Biotech, die aws schätzt

diese konstruktive Zusammenarbeit und

wünscht Tirol auch weiterhin eine leben-

dige und erfolgreiche Life-Science-Szene.

Zukunftsfeld

Life Science

Gastkommentar

Mag. Edeltraud Stiftinger

Geschäftsführerin der

Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws)

Quantennetz

B

austeine eines Quantencompu-

ters wurden schon experimentell

getestet, Innsbrucks Physiker können mit

Atomen bereits Quantenrechnungen

durchführen. Nun arbeiten sie – für ein

Quanten-Internet – an Schnittstellen,

mit denen die Quanteninformation von

einem Computer zum nächsten über-

tragen werden kann. Das Team rund um

Rainer Blatt und Tracy Northup nimmt

dazu stark reflektierende Spiegel und

Laser, um die Quanteninfo eines in einer

Ionenfalle gespeicherten Atoms gezielt

auf ein Photon zu übertragen. Dieses

wird in eine Glasfaser und darin zu einem

anderen Quantencomputer geleitet.

Dort wird die im Photon gespeicherte

Info wieder in ein Atom eingeschrieben.

Foto: Cine Tirol

Foto: aws

Patrizia Zoller-Frischauf: „Der eingeschla-

gene Weg zur Stärkung unserer Wettbe-

werbsfähigkeit wird zielstrebig fortgesetzt.“