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standort
Thema: [ ERNEUERBARE ENERGIEN TIROL ]
Mit dem Forschungs- und Technologieprogramm „e!Missi0n+.at – Energy Mission Austria“ verfolgt der
Klima- und Energiefonds das Ziel, die Kosten hocheffizienter und emissionsarmer Energietechnologien zu senken
und dazu beizutragen, dass österreichische Unternehmen in diesem schnell wachsenden Sektor auch künftig
eine führende Rolle spielen. Die zweite Ausschreibung (21. 12. 2012 bis 21. 3. 2013) legt den Fokus auf die
grundlagennahe angewandte Forschung und energiewirtschaftliche Systemanalysen.
energie
e!Missi0n+.at – auf der Suche nach Leitprojekten
Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster
Erneuerbare Energien Tirol finden Sie
au
fwww.standort-tirol.at/mitgliederMehr Info
]
[
FAKTEN. NEWS.
[ Thema: Energie ]
Für zwei SPAR-Märkte in Salzburg plante
das Absamer Ingenieurbüro Moser & Partner
eine Rückkühlmöglichkeit der Gewerbekälte im
Almkanal, dem die Salzburger Altstadt unterir-
disch durchquerenden Entwässerungssystem.
Moser & Partner wurde für diese Lösung mit
dem Energy Globe 2013 ausgezeichnet.
Die 13 neuen Absolventen der vom
Cluster Erneuerbare Energien Tirol mit dem
MCI entwickelten Ausbildung zum Betrieblichen
Energiemanger sind nun auch qualifiziert, laut
Energieeffizienz- und Energiedienstleistungs-
richtlinie anerkannte Energie-Audits durchzu-
führen. Eine Neuauflage des Lehrgangs ist für
Herbst 2013 geplant.
Im Rahmen des von der TU Wien gelei-
teten EU-Projekts „SolarDesign“ werden neue
Anwendungsmöglichkeiten und Nischenmärkte
für Solarzellen gesucht. Geplant sind konkrete
Produkte wie Hüllen, die einen Tablet-PC
aufladen, Solar-Radios oder die Weiterentwick-
lung von flexiblen, biegsamen Solarzellen. Mit
im Boot des 2,7-Millionen-Projekts sind unter
anderem Clustermitglied Sunplugged sowie die
EURAC Research in Bozen.
S
anieren oder Neubau – Ge-
meinden stehen inzwischen
immer häufiger vor dieser
Frage, wenn es um öffentliche
Einrichtungen wie Veranstaltungs-
zentren oder Schwimmbäder bzw.
Freizeitanlagen geht. In vielen Or-
ten sind die bestehenden Anlagen
am Ende ihrer Lebenszeit ange-
langt oder einfach nicht mehr zeit-
gemäß. So braucht auch das seit
den 70er Jahren bestehende Hal-
len- und Freibad Telfs eine Erneue-
rung. Schon seit Längerem stehen
das Gebäude an sich, die Anlagen-
technik, die Energieversorgung
und auch das Leistungsangebot
zur Diskussion.
In diesem Kontext initiierten
der Cluster Erneuerbare Energien
Tirol und Energie Tirol ein ganz
besonderes und in Tirol bislang
einmaliges Projekt. Erstmalig ar-
beiteten Studenten von allen drei
Tiroler Hochschulen an einem
umfassenden und ganzheitlichen
Konzept zur Sanierung bzw.
zum Neubau eines öffentlichen
Schwimmbads. Koordinator auf
Telfer Seite war das Sport- und Ver-
anstaltungszentrum Telfs.
Dazu Geschäftsführer Peter Rau-
nicher, der das Projekt vor Ort be-
treute: „Das Kooperationsprojekt
leistete einen wichtigen Beitrag
für den anstehenden wettbewerb-
lichen Dialog, da es interessante
Details zum bestehenden Telfer
Bad und architektonische Visionen
für einen möglichen Neubau lie-
ferte.“ Die Studenten der drei Ti-
roler Hochschulen der Universität
Innsbruck, des Management Cen-
ter Innsbruck und der FH Kufstein
erarbeiteten dabei in den letzten
sechs Monaten ein wirtschaftlich
und energetisch effizientes Kon-
zept auf der Basis von drei Szena-
rien. Zum einen wurde eine um-
fassende Lösung für die Sanierung
und Attraktivierung des bestehen-
den Bades erarbeitet. Zum ande-
ren wurde auch die Möglichkeit
eines Neubaus analysiert, sowohl
am alten als auch an einem mög-
lichen neuen Standort.
Kernthemen waren dabei die
Gebäudehülle, die Architektur, die
Anlagentechnik, die Energiever-
sorgung, das Facility Management
sowie das Marketing, also mögliche
Zielgruppen und Positionierung
des Schwimmbads sowohl lokal als
auch regional. Zudem wurde, das
war eine Projektvorgabe, bei al-
len drei Szenarien die bestehende
Energieversorgung des Sportzen-
trums mit berücksichtigt.
Für die Studenten war dieses in-
terdisziplinäre Projekt eine wich-
tige und in dieser Form einmalige,
praxisnahe Arbeit im eigenen For-
schungsbereich und insbesondere
für die in Zukunft immer wichtiger
werdende Zusammenarbeit von
Architektur und Gebäudetechnik
eine wertvolle Erfahrung, wie alle
Beteiligten bei der abschließenden
Präsentation am 1. Februar im
Sportzentrum Telfs betonten.
]
Hochschulprojekt:
Für ein nachhaltiges, leistbares Freizeitvergnügen
Fotos: Friedle (4)
Im Projekt „Regionalbad Telfs“ wurden die Kompetenzen Tiroler Hochschulen vereinigt, um – begleitend zum „Wettbewerblichen Dialog“ der Gemeinde – eine gemeinsame Lösung für das bestehende Bad in Telfs zu finden.
Foto: Sunplugged
Fotos: LAAC (2)
[ konkret GESEHEN]
Die alpine Landschaft sensibel nutzen
A
uch wenn beim Stromverbrauch gespart wird, auch wenn durch Sanierung und innovative Technologien Stromverbrauch
vermindert wird, für Eric Veulliet, Geschäftsführer von alpS, steht fest: „Der Anteil der Stromproduktion durch erneuerbare
Energien muss verdoppelt werden – auch in Tirol.“ Fest stehen für ihn aber auch die Konsequenzen: „An Eingriffen in die Na-
tur, an einer teilweisen Nutzung der alpinen Landschaft kommen wir nicht vorbei. Aber …“ – und es ist ein großes Aber, wie
Veulliet hervorkehrt – „… diese Eingriffe müssen einerseits sensibel, andererseits ästhetisch und nachhaltig sein. Das Ergebnis
wäre eine landschaftsintegrierte Energieinfrastruktur.“ Aussagen, mit denen der alpS-Chef beim Innsbrucker Architektenbüro
LAAC auf offene Ohren stößt. „Wie kann die Qualität der Landschaft erhalten werden, ohne gleichzeitig den Nutzwert für den
Menschen zu vernachlässigen“, ist eine der Fragen, denen das Team rund um die Architekten Kathrin Aste und Frank Ludin
nachgeht. Die beiden sind überzeugt, dass eine neue Form der Beziehung zwischen Natur, Gesellschaft und Wirtschaft ein
entscheidender Faktor unseres Lebens- und Wirtschaftsraums sein wird, dass z.B. der Mehrwert alpiner Infrastrukturen immer
stärker gefordert sein wird – so sollen etwa Kombinationen aus Schutzmaßnahmen gegen alpine Gefahren (Verbauungen), aus
touristischen Elementen (z. B. Aussichtsplattformen) sowie aus Anlagen zur Energieerzeugung sich harmonisch in die Topografie
einfügen. Wobei, wie Kathrin Aste betont, nicht Typologien aus dem urbanen Raum ins Gebirge transferiert werden sollen,
sondern sich die Architektur aus der Topografie der Landschaft generieren soll, um – so Frank Ludin – eine gestalterische und
ökologische Nachhaltigkeit zu garantieren. In diesem Sinne beschäftigt sich – in Kooperation mit alpS – das Forschungsprojekt
„Sustainable Design of Alpine Power Plants“ mit Studien über mögliche und verträgliche Standorte sowie mit der Form von Ver-
teilungsmustern solcher Power Plants. Ebenso soll die technologische Entwicklung geeigneter Energieträger speziell für alpine
Lagen untersucht und vorangetrieben werden. Unter dem Titel „Alpine Hybrid“ geht es um die Entwicklung hochalpiner bau-
licher Infrastrukturen unter dem Aspekt der gestalterischen Nachhaltigkeit. Untersucht werden dabei besonders Infrastrukturen,
die eine monofunktionale und zeitlich begrenzte Nutzung haben, die aber gleichzeitig das Potenzial besitzen, verschiedenste
Anforderungen und Nutzungen intensiv genutzter alpiner Regionen zu integrieren. „Obwohl wir erst am Anfang stehen, ist das
Interesse – auch im benachbarten Ausland – schon da. Zur Zeit brauchen wir Pilotstandorte, Investoren und Partner wie etwa
Gemeinden, Skigebiete oder Unternehmen, um einer zukünftigen Umsetzung näherzukommen“, so Eric Veulliet.
Foto: Fotolia
Wasservergleich
Alpin Hybrid (Solarkraftwerk/Tribüne/Schutzbau), Sustainable Design of Alpine Power Plants
U
rban Water Footprint“ nennt sich
ein Projekt, das neun europäische
Institutionen aus fünf EU-Ländern im
November 2012 gestartet haben. Mit
dem Projekt sollen mithilfe des Was-
serfußabdrucks – ein Indikator, der alle
Komponenten des Wasserverbrauchs,
wie etwa verbrauchte Wassermenge
oder Schmutzwassermenge räumlich
und zeitlich erfasst – gängige Wasserin-
frastrukturtechnologien mit innovativen
Methoden ergänzt werden. Ziel des
vom CENTRAL EUROPE-Programm
geförderten Projekts ist die Entwicklung
eines länderübergreifenden Ansatzes
zur Bewertung der Wassernutzung
und zum Schutz der Wasserressour-
cen in städtischen Räumen. Unter der
Gesamtleitung durch das Department
of Industrial Engineering der Universität
Padua (Italien), der österreichweiten
Koordination durch alpS – Zentrum für
Klimawandelanpassung sowie der wis-
senschaftlichen Begleitung durch die Uni
Innsbruck wird dieser neuartige Ansatz
in Innsbruck, Vicenza und Warschau ge-
testet. Diese drei Städte werden Urban
Water Footprint Labs einrichten, um
die Effizienz der neuen Methode einem
Städtevergleich zu unterwerfen.
Forschungszentrum alpS
Im Jahr 2002 nahm alpS als Kplus-
Zentrum seine Forschungstätigkeit
zum Thema Klimawandelanpassung
auf, seit 2010 wird im Rahmen des
FFG-Programms COMET als K1–
Zentrum geforscht. alpS hat über
70 Mitarbeiter und erzielt einen Jah-
resumsatz von zirka fünf Millionen
Euro. Zusammengearbeitet wird
mit mehr als 80 Unternehmens-
und 40 Forschungspartnern wie
z.B. in dem Forschungsprojekt von
LAAC.
Beteiligte Hochschulen
Universität Innsbruck
•Technische Fakultät:
Institut für Konstruktion und Mate-
rialwissenschaften/ Arbeitsbereich
Energieeffizientes Bauen
Institut für Konstruktion und Mate-
rialwissenschaften/ Arbeitsbereich
Holzbau
•Fakultät für Architektur:
Institut für Experimentelle Archi-
tektur/Arbeitsbereich Hochbau
Management Center Innsbruck
•Department Umwelt-, Verfah-
rens- und Energietechnik
FH Kufstein
•Department Wirtschaft und
Technik