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standort
Thema: [ Informationstechnologien tirol ]
I-Tech
Die zehn größten Gefahren im Internet
Die größte Bedrohung für Internetnutzer sind derzeit sogenannte Drive-by-Downloads (Schadprogramme, die sich Nutzer beim
Besuch manipulierter Webseiten einfangen können), auf Platz zwei rangieren Würmer und Trojaner, gefolgt von Angriffen auf Da-
tenbanken per SQL Injection und auf Webseiten mittels Cross Site Scripting. Die weiteren Internet-Gefahren laut Hightech-Verband
BITKOM: Viren-Baukästen, Botnetze, Denial-of-Service-Attacken, Phishing, Datenklau und Datenverluste und Rogueware/Scareware.
Platz zehn belegt das Spam, das einzige Cybercrime-Phänomen, das tendenziell abnimmt.
Bis zu 34 Milliarden Dollar werden laut
einer Studie des IT-Analysten Gartner von
sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter
und Spotify im Jahr 2016 erwirtschaftet –
mehr als doppelt so viel wie derzeit. Rund 90
Prozent davon werden durch Werbung und
kostenpflichtige Spiele-Accounts zustande-
kommen. Das enorme Wachstum wird durch
eine effektivere Platzierung von Anzeigen
und wirkungsvollere Kampagnen erzielt. Die
derzeitigen Nutzerzahlen von etwas über einer
Milliarde Usern werden sich laut der in Stam-
ford/Connecticut ansässigen Gartner Inc. in den
nächsten Jahren nur noch minimal ändern.
Deep Silver, das
Spielelabel von Koch Media,
hat vor Kurzem sein Portfolio
erweitert. Im Zuge eines In-
solvenzverfahrens in den USA
konnte sich das Außerferner
Unternehmen die Rechte an zwei Computer-
Action-Spielen („Saints Row“ und „Metro“)
sowie das in Chicago ansässige Entwicklerstudio
Volition sichern. Für Klemens Kundratitz (im
Bild), CEO von Koch Media, ist Deep Silver
„perfekt aufgestellt, diese Brands für die Fans
überall auf der Welt in die nächste Generation
der interaktiven Unterhaltung zu führen“.
Bei Mobile Apps geht der Trend in Rich-
tung hybride Architektur, also eine HTML5-
Web-App in einem nativen Container, der den
Zugriff auf die nativen Features des jeweiligen
Endgeräts ermöglicht. Marktforscher Gartner
erwartet, dass bis 2016 mehr als die Hälfte der
in Unternehmen eingesetzten mobilen Apps
eine solche hybride Architektur besitzen.
Mehr Top-Betriebe aus dem Cluster
Informationstechnologien Tirol finden
Sieau
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[
]
STANDORT:
Herr Pumberger, seit
2006 sind die Gemeinden in Tirol
gesetzlich zur Katastrophenschutz-
planung verpflichtet. Was gilt es da
alles zu beachten?
Christian Pumberger:
Zuerst
einmal ist eine Gefahrenanalyse
durchzuführen. Das haben bereits
alle Gemeinden gemacht. Doch
die Gefahren nur zu kennen, ist zu
wenig, man muss auch wissen, was
bei Eintreten dieser Gefahren zu
tun ist. Da gibt es schon den einen
oder anderen mit der Einstellung:
Es ist ja eh noch nie etwas passiert,
also wird auch in Zukunft nichts
passieren.
STANDORT:
Ihr Unternehmen
katmakon bietet den Gemeinden
Katastrophenmanagement aus ei-
ner Hand an. Was ist darunter zu
verstehen?
Pumberger:
Wir erstellen ge-
meinsammit den Gemeinden nicht
nur einen Katastrophenschutz-
plan, sondern wir trainieren auch
die Mitglieder der Gemeindeein-
satzleitung – das ist gewissermaßen
der Krisenstab des Bürgermeisters.
Die Übungen und Simulationen
sind auch ein Praxistest für die
Notfallpläne. Der Vorteil für die
Gemeinden ist, dass wir das Per-
sonal für den Katastrophenschutz
laufend über unsere eLearning-
Akademie weiterschulen und über
die neuesten Entwicklungen im
Katastrophenmanagement infor-
mieren können.
STANDORT:
Schulungen per
Computer statt in Kursen?
Pumberger:
Die Mitglieder der
Gemeindeeinsatzleitungen sind
meistens Freiwillige, die das in
ihrer Freizeit machen. Die per-
sönliche Vermittlung von Wissen
in den Kursen und Schulungen
und den direkten Kontakt in den
jeweiligen Workshops halten wir
für unverzichtbar, unsere eLear-
ning-Akademie sehen wir mehr als
begleitendes Instrument. Damit
kann ich mein Wissen vertiefen
oder Schulungen wiederholen,
wenn ich Zeit und Lust dazu habe.
Das System ist sehr flexibel und
wird laufend adaptiert. Es kom-
men immer wieder neue Module
hinzu, andere werden überarbei-
tet, etwa wenn sich die Gesetzesla-
ge ändert.
STANDORT:
Arbeiten Sie nur mit
Tiroler Gemeinden zusammen?
Pumberger:
Wir haben uns zu-
nächst auf Tirol spezialisiert, weil
hier der Gesetzgeber sehr genau
vorgegeben hat, welche Maßnah-
men zur Katastrophenschutzpla-
nung vorzunehmen sind. Viele
Gemeinden begleiten wir langfri-
stig, um die Vorgaben wie laufende
Schulungen und Übungen zu er-
füllen. Wir sorgen dann dafür, dass
der Aufwand für die Gemeinden so
gering wie möglich ist.
STANDORT:
Sie sind aber nicht
nur für Gemeinden tätig?
Pumberger:
Nein, im ganzen
deutschen Sprachraum unterstüt-
zen wir zahlreiche große und klei-
ne Unternehmen im Aufbau ihres
Krisen- und Notfallmanagements.
Den weltgrößten Automobilzuliefe-
rer Bosch haben wir jedoch nicht
nur an seinen deutschen Standor-
ten, sondern sogar in Mexiko beim
Aufbau von Krisenstäben betreut.
In Österreich begleiten wir die
Krisenverantwortlichen der Öster-
reichischen Bundesbahnen. Zu un-
seren Kunden gehören aber auch
Organisationen wie Greenpeace
Deutschland. Die Umweltschutzor-
ganisation löst mit ihren Aktionen
manchmal Krisen bei anderen aus,
intern will sie gegen solche Fälle
aber bestmöglich gewappnet sein.
STANDORT:
Das Team von katma-
kon besteht ausschließlich aus aka-
demisch ausgebildeten Krisen- und
Katastrophenmanagern.
Pumberger:
Das stimmt und
unsere Stärke ist, dass wir alle
aus verschiedenen Berufsfeldern
kommen. Unser Geschäftsfüh-
rer Thomas Pointner kommt aus
dem Gesundheitswesen, war lan-
ge selbstständig, kennt also auch
das Unternehmerwesen gut. Ge-
sellschafterin Katharina Becker
war früher Journalistin, ist also
bestens vertraut mit dem Thema
Krisenkommunikation. Ich selber
komme aus der IT bzw. IT-Security.
Und wer viel mit Computern zu
tun hat, weiß: Da gilt es jeden Tag
Krisen zu bewältigen.
Infos unter
www.katmakon.com]
Christian Pumberger: „Wir bieten den Gemeinden Notfallplanung aus einer Hand an.“
Foto: Friedle
Christian Pumberger, Katastrophenmanager beim Kemater Unternehmen katmakon, spricht im Interview
über Notfallmanagement im Allgemeinen und über Katastrophenschutzplanung für Gemeinden im Speziellen.
„Gegen Krisen gewappnet sein“
FAKTEN. NEWS.
[ Thema: IT Tirol ]
Foto: Koch Media
Handy-Spiel aus Innsbruck als weltweiter Hit
[ konkret GESEHEN ]
M
ichael Schiestl, Geschäftsführer des Innsbrucker Spiele-
entwicklers ClockStone, schreibt mit seinem sieben-
köpfigen Team gerade eine Erfolgsgeschichte der „appsolut“
erfreulichen Art. Ein von ClockStone im Vorjahr am Markt
platziertes Computerspiel für Apple-Handys hat sich zu
einem sprichwörtlichen Renner entwickelt und wurde schon
von gut zehn Millionen Usern weltweit gespielt. Schiestl
erklärt sich den Erfolg so: „Wir haben unser Spiel ‚Bridge
Constructor‘ Anfang des Vorjahres als iPhone-Spiel heraus-
gebracht und den Leuten vom Apple App Store hat das so
gefallen, dass sie es gefeatured und überall promotet haben.
So etwas ist für einen Entwickler wie ein Geschenk des
Himmels. Daraufhin sind die Verkaufszahlen unseres Spiels
regelrecht explodiert.“
Da trifft es sich gut, dass Clockstone seinen „Bridge
Constructor“ teils in Eigenregie vermarkten kann und
lediglich ausgesuchte Vertriebspartner mit an Bord kommen.
Dabei laufen die Einnahmen nicht nur über den Verkauf,
auch die Gratisversionen des Spiels bringen Geld über den
Einsatz von Werbebannern. Seit ein paar Tagen wird für den
Verkaufshit aus Innsbruck nun auch im Google Play Store
kräftig Promotion gemacht, was bei den ClockStonern für
Freude sorgt. Denn momentan floriert das Unternehmen
vom millionenfachen Brückenbauen und kann jetzt verstärkt
seine eigenen Projekte verwirklichen.
Dabei ist Michael Schiestl ganz andere Zeiten gewohnt:
„Wie wir 2006 angefangen haben und unsere ersten selber
entwickelten PC-Spiele vermarktet haben, da war das
Überleben der Firma immer hart erkämpft.“ Man hat sich in
dieser Zeit mit reinen Auftragsarbeiten beschäftigt, von deren
Kommerzialisierung ClockStone nur wenig profitiert hat.
Jetzt aber haben sich die kreativen Gameboys und Game-
girls aus Innsbruck international einen Namen gemacht und
können sich Hoffnungen machen, dass Apple und Google
das nächste gelungene Spiel wieder durch ein Promo-Fea-
ture unterstützen. Mehr Infos auf
www.clockstone.comDigitale Verwaltung
KAIE, die innovative Software der Pollinger FleiTec,
ist vor allem für Kläranlagenbetreiber interessant.
T
homas Fleißner aus Pol-
ling hat mit seiner FleiTec
die Chance genützt. Ende
2011 wurde er mit seiner innova-
tiven Software „KAIE“ zum Sieger
der „120 Sekunden Chance“ des
Landes Tirol gekürt. KAIE steht für
Kataster für Indirekteinleiter und
wendet sich an Kanalisationsun-
ternehmen. Indirekteinleiter sind
Abwasserproduzenten, die ihre
Abwässer über die Kanalisation zu
den Kläranlagen fließen lassen, di-
ese also „indirekt“ in die Gewässer
einleiten.
Die Kanalisationsunternehmen
sind gesetzlich verpflichtet, über
Art und Menge der Abwässer in
vorgeschriebenen Intervallen Be-
richt zu erstatten und hier tritt
KAIE auf den Plan, wie Thomas
Fleißner sagt: „Mit KAIE wird der
gesamte Kataster digital verwaltet.
So können jederzeit sämtliche Do-
kumente und Messungen eingese-
hen oder online übermittelt wer-
den. Unsere laufend aktualisierte
Software fungiert als Schnittstelle
zu den Wasserrechtsbehörden, den
Gemeinden und zu den Überprü-
fungsunternehmen. Seit heuer
bieten wir als zusätzliche Dienstlei-
stung an, die Kläranlagen bei der
Administration der Indirekteinlei-
ter aktiv zu unterstützen.“
FleiTec kann auf ein Netzwerk an
namhaften Zivilingenieuren, die
zur professionellen Abwicklung
des Indirekteinleiterkatasters not-
wendig sind, zurückgreifen. Für
die Software-Lösung KAIE interes-
sieren sich auch immer mehr Bun-
desländer. Mittlerweile ist mit der
Stadt Salzburg auch der drittgrößte
Kläranlagenbetreiber Österreichs
Kunde des noch kleinen Pollinger
Unternehmens. Interessierten In-
vestoren hat Thomas Fleißner bis
jetzt mehrmals abgesagt. Der Rich-
tige wurde noch nicht gefunden.
Mehr Infos unter
www.kaie.atFotos: ClockStone (2)
Foto: Ritsch
Das vom ClockStone-Team entwickelte Computerspiel für Apple-Handys – „Bridge Constructor“– hat sich zum Renner entwickelt.
Thomas Fleißner hat die Chance genützt.