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STANDORT
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WELLNESS
Thema: [ WELLNESS TIROL ]
Umweltbewusst anreisen
Rund fünf Prozent der Tiroler Urlaubsgäste reisen aktuell per Bahn an.
Mit dem Projekt „Tirol auf Schiene“, das dieTirol Werbung mit den ÖBB, der
Deutschen Bahn und den Schweizerischen Bundesbahnen initiiert hat, soll
dieser Anteil bis 2020 auf zehn Prozent steigen. Mit „Tirol auf Schiene“ wird
die Bahnanreise ganzheitlich weiterentwickelt.
Auf demWeg zur lernenden Organi-
sation – Harald Hofer begleitet mit seinem
Kooperationspartner Christof Netzer
Unternehmen in Veränderungsprozessen:
„Miteinander mehr erreichen: Mit einem
unserer gesundheitstouristischen Projekte,
der Neupositionierung des Posthotels
Achenkirch, wurden wir auch für den
Constantinus Award nominiert. Diese Aus-
zeichnung und die Ergebnisqualität unserer
partizipativen Prozessdesigns bestärkt uns
darin, in der Mitarbeiterentwicklung weiter-
hin auf Co-Intelligenz, Selbstorganisation
und Beteiligung zu setzen.“
Versteinertes Holz ist ein sehr
seltener Halbedelstein, der durch ein
spezielles Verfahren veredelt und zu Kunst-
werken und Formen weiterentwickelt
werden kann. Auf Import,Verarbeitung und
Vertrieb von versteinertem Holz hat sich
das Innsbrucker Unternehmen Caijou spe-
zialisiert – unter anderem mit der weltweit
ersten Badewanne aus versteinertem Holz.
FAKTEN. NEWS.
[ Thema:Wellness ]
MehrTop-Betriebe aus dem Cluster
WellnessTirol finden Sie auf
www.standort-tirol.at/mitgliederMehr Info
[
]
S
chlicht Gruabn wird die See-
grube von Innsbruckern ge-
nannt, viele verbinden mit ihr
unvergessliche Skierlebnisse. Ein
klassischer Winterberg eben. Heute
wird die Nordkette als Ausflugs- und
Aussichtsberg bei allen Witterungs-
verhältnissen positioniert – was sich
in den Zahlen niederschlägt: Die Be-
sucherzahlen stiegen seit 2010 um 50
Prozent, sowohl Gäste und Einheimi-
sche nutzen die Bahn im Winter und
im Sommer.
„Die Entwicklung geht immer
mehr in Richtung Angebote, die
man im Winter und Sommer nut-
zen kann“, bestätigt der Innsbrucker
Tourismusexperte Peter Haimayer,
„ein Beispiel sind die Bergbahnen.
Ihre Kernkompetenz ist der Win-
ter, als ‚Österreichische Sommer-
bahnen‘ bieten rund 50 von ihnen
auch ein gutes Angebot im Sommer.“
Und Angebote seien wichtig, ergänzt
der wie sein Vater in der Tourismus-
branche tätige Robert Haimayer, will
sich eine Region als Ganzjahresdesti-
nation und nicht nur als klassisches
Winter- bzw. Sommerreiseziel prä-
sentieren.
„In diesem Zusammenhang ist der
Klimawandel ein Thema, mit dem
man sich beschäftigen muss, es ist
aber notwendig, nach Höhenlagen
zu differenzieren“, hält dazu Peter
Haimayer fest. Während in höheren
Lagen mit technischer Unterstüt-
zung Schneesicherheit weiter gege-
ben sein wird, schaut es in tieferen
Lagen anders aus. Doch auch auf
perfekt präparierten weißen Bän-
dern in grüner Landschaft ist tolles
Skifahren möglich, betonen die Tou-
rismusberater Haimayer, „wichtig
ist aber, wie es kommuniziert wird.“
Präsentiert man sich als Destination
mit Freeride-Erlebnissen im Pulver-
schnee „denkt sich der Gast seinen
Teil, wenn kein Schnee da ist“.
Doch nicht nur die Schneeverhält-
nisse, auch das Verhalten der Gäste
hat sich verändert, wie Robert Haima-
yer weiß: Einen Wochenskipass gibt es
noch für die Kinder und eventuell ei-
nen Erwachsenen; der zweite Erwach-
sene nimmt je nach Wetterlage eine
Tageskarte, an den anderen Tagen
nutzt er Alternativangebote; Gäste
kommen mit Ski und Mountainbikes,
sind am Vormittag auf der Piste, am
Nachmittag am Rad. „Die Gäste wer-
den flexibler, reine Skifahrer immer
seltener“, bekräftigt Robert Haima-
yer. Für flexible Gäste flexible Ange-
bote, so der Tenor der Haimayers, in
der ganzjährigen Destinationsbewer-
bung sieht Robert Haimayer „eine
Riesenchance in der Kommunikation
des Bergerlebnisses“, spricht es doch
Skifahrer, Kletterer, Mountainbike,
Bergwanderer etc. gleichermaßen an.
Dafür müssten aber, meint Peter Hai-
mayer, „stereotype Vorurteile aufge-
weicht und durch neue unterfüttert
werden“.
Umeine Region das ganze Jahr über
zu bespielen, brauche es, ist Peter Hai-
mayer überzeugt, regionenübergrei-
fende Zusammenarbeit: „Der TVB
Kufsteinerland etwa setzt stark auf
Kultur, im Winter auf die Zusammen-
arbeit mit dem TVB Wilder Kaiser.“
Vom Ganzjahrestourismus würden
aber nicht nur die Tourismusbetriebe
profitieren, auch auf Zulieferer und
Dorfleben habe er positive Auswir-
kungen. Zudem schafft man Ganzjah-
resarbeitsplätze, „damit“, so Peter Hai-
mayer, „gelingt es eher, einheimische
Mitarbeiter an das Unternehmen zu
binden.“ Info:
www.hp-tourismus.atbzw.
www.tandem.at]
„Die Entwicklung“, wissen Peter und Robert Haimayer, „geht in Richtung Angebote, die man im Winter und
Sommer nutzen kann.“ Für die zwei Tourismusexperten eine Chance für einen Ganzjahrestourismus in Tirol.
Stereotype Vorurteile aufweichen
[ konkret GESEHEN ]
Heat up your light
L
euchtdioden, kurz LEDs ge-
nannt, haben den Gebrauch von
künstlichem Licht verändert – und
verändern ihn ständig weiter. So ist es
heute möglich, durch verschiedene
Farbtemperaturen einer Beleuchtung
die natürlichen Lichtstimmungen des
Tagesverlaufs in Räumen zu simulie-
ren. Der Außerferner Lichtspezialist
DaTARIUS wollte noch mehr, nämlich
„dieses Lichtempfinden mitWärme
kombinieren“, sagt DaTARIUS Ge-
schäftsführer und EigentümerThomas
Hackl: „Eine recht komplexe Aufgabe,
daWärme und Licht mit ganz unter-
schiedlichen Anforderungen an Ma-
terialien erzeugt werden.“ Umgesetzt
wurde die Idee durch ein Paneel mit
LED-Leuchten und einer Nieder-In-
frarot-Wärmequelle, die, so Hackl, mit
75 Grad in den Raum abstrahlt: „Eine
besondere Herausforderung war es,
geeignete und kompatible Materialien
zu finden.“ Realisiert wurde in Folge
ein Paneel mit komplexem Aufbau
durch viel hausinterne Entwicklungs-
arbeit und in Kooperation mit dem
Lechtaler HeizprofiThermotex.
Auf Einladung der Standortagentur
Tirol präsentierte Hackl im Sommer
2016 die einzigartige und paten-
tierte Kombination einer flächigen
Licht- undWärmequelle einer Inve-
storenrunde – und überzeugte. Das
schlanke „CoPAN“ Heiz-Licht-Paneel
wird über das im April gegründete
Spin-out, die „HL Innovation GmbH“,
vertrieben und weiterentwickelt.
NebenThomas Hackl als Hauptgesell-
schafter sind dieTiroler Adler Runde
und die heimischen Unternehmer
Alfred dellaTorre, Ingeborg Freu-
denthaler, Peter Grüner und Robert
Witting daran beteiligt.
Die Einsatzbereiche von CoPAN
sieht Hackl vielseitig gegeben: „Neben
Büroflächen und Containergebäuden
eigentlich überall dort, wo Platz ein
Thema ist.“ Stärken liegen auch im
privaten Bereich, speziell im Altbau,
wenn z. B. aufwendig Heizungsrohre
zu verlegen wären. Zur Installation
benötigt es lediglich einen Stroman-
schluss, ein Paneel mit 525 x 1200
Millimeter beheizt z.B. einen Zehn-
Quadratmeter-Raum, der Energie-
bedarf entspricht etwa dem eines
Computers. CoPAN wurde bereits in
EGGER Konzepthäusern in Deutsch-
land und bei mehreren Projekten im
privaten Hausbau erfolgreich einge-
setzt. Info:
www.hl-innovation.at„Ein Shift zur Präventivmedizin“
Bianca Gfrei, die Gründerin des Health-Start-ups kiweno, über den Boom im
digitalen Gesundheitsmarkt und dessen Gesetze sowie die „Konstante“ Tirol.
STANDORT:
Der digitale Gesund-
heitsmarkt soll bis 2020 auf über 200
Milliarden Dollar wachsen. Warum
boomt die Branche?
BIANCA GFREI
: Plakativ gesprochen
hatten es Menschen früher schwie-
riger – es ging darum, den Alltag zu
meistern und bei Auftreten einer
Krankheit diese zu bekämpfen. Unse-
re Gesellschaft befindet sich heute in
einem Umdenken. Wir leben in einer
Luxusgesellschaft, in der es um Fra-
gen der Selbstoptimierung geht und
darum, gesund alt zu werden. Es ist
sozusagen ein Shift von einer „Repa-
raturmedizin“ hin zu einer „Präven-
tivmedizin“. Das Gesundheitssystem
hinkt hier aber noch maßgeblich
hinten nach. Hier sehe ich genau die
Chance für junge Unternehmen wie
uns – nämlich aktiv die Vorsorgemedi-
zin anzugehen und dort neue Schritte
zu setzen.
STANDORT:
Gelten für ein Start-up
in dieser Branche eigene Gesetze?
GFREI
: Absolut. Gerade unser Markt
ist für Start-ups völlig neu und es gibt
kaum andere Unternehmen, die den
Markt für uns vorbereitet hätten. Wir
müssen hier alles selbst austesten und
schaffen, wie etwa Zertifizierungen
oder Kommunikationskanäle. Die
Labor-Branche ist sehr intransparent
und für Laien teilweise unverständ-
lich. Was mir bis zur Gründung auch
nicht bewusst war, ist die Tatsache,
dass die gesamte Labor-Branche nur
wenig standardisiert ist, was für uns
einen enorm großen Organisations-
und Kommunikationsaufwand be-
deutet. Die Zusammenarbeit ist durch
die fehlende Standardisierung sehr
komplex und es ist ein immenser Auf-
wand, Daten zu strukturieren und zu
standardisieren. Was einerseits nach
einem Fluch klingt, ist andererseits
aber auch ein Segen. Die Marktein-
trittsbarriere ist nämlich dadurch für
potenzielle Konkurrenten sehr groß.
STANDORT:
Der kiweno-Shop um-
fasst inzwischen acht Tests. Warum
diese rasche Portfolio-Erweiterung?
GFREI
: Unsere Vision war es immer,
Menschen dazu zu ermutigen, ihre
Gesundheit in die eigene Hand zu
nehmen. Das ermöglichen wir durch
unsere smarten Heimtests und die
einfache Online-Datenaufbereitung
und -visualisierung. Wir haben sehr
schnell festgestellt, dass nicht nur der
Bedarf an Tests für Nahrungsmittel
unverträglichkeiten vorhanden ist,
sondern auch für Mikronährstoffe
oder Hormone. Darauf sind wir rasch
eingegangen und haben Produkte da-
für entwickelt.
STANDORT:
Mit Wattens hat kiwen-
bo auch einen Standort in Ihrem Hei-
matland. Was verbindet Sie mit Tirol?
GFREI
: Während wir in Wien primär
unsere Softwareentwicklung sowie
Marketing- und Sales-Fachleute ha-
ben, passiert in Tirol die wirkliche
„Handarbeit”. Unser Herz liegt in
Tirol. Hier ist unser Ursprung, den
wir auch nicht verlieren wollen. Das
Recruiting ist ein ganz anderes: In
Wien springen viele auf den Start-up-
Zug auf und wollen für eine Zeit lang
mitfahren. In Tirol haben wir unser
Kernteam und sehr loyale Mitarbeiter,
die seit Beginn an dabei sind. Wien ist
der „Rush“, Tirol ist die „Konstante“. ]
CoPAN Heiz-Licht-Paneel für Decke
oderWand, Regelung konventionell bzw.
via Fernbedienung und Funkthermostat.
Nordkettenbahn: Positionierung als Ausflugs- und Aussichtsberg brachte Zuwächse.
Foto:nnsbrucker Nordkettenbahnen
Das 2014 von Bianca Gfrei und
Robert Fuschelberger gegründe-
te E-Health-Unternehmen bietet
Test-Kits an, mit denen Nutzer
Hinweise auf Nahrungsmittelun-
verträglichkeiten und Intoleranzen
erhalten. Info:
www.kiweno.atkiweno
Foto:www.haraldhofer.com
Foto:HL Innovation
Foto:Andi Kowacsik