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STANDORT

0217

2 1

WELLNESS

Thema: [ WELLNESS TIROL ]

Umweltbewusst anreisen

Rund fünf Prozent der Tiroler Urlaubsgäste reisen aktuell per Bahn an.

Mit dem Projekt „Tirol auf Schiene“, das dieTirol Werbung mit den ÖBB, der

Deutschen Bahn und den Schweizerischen Bundesbahnen initiiert hat, soll

dieser Anteil bis 2020 auf zehn Prozent steigen. Mit „Tirol auf Schiene“ wird

die Bahnanreise ganzheitlich weiterentwickelt.

Auf demWeg zur lernenden Organi-

sation – Harald Hofer begleitet mit seinem

Kooperationspartner Christof Netzer

Unternehmen in Veränderungsprozessen:

„Miteinander mehr erreichen: Mit einem

unserer gesundheitstouristischen Projekte,

der Neupositionierung des Posthotels

Achenkirch, wurden wir auch für den

Constantinus Award nominiert. Diese Aus-

zeichnung und die Ergebnisqualität unserer

partizipativen Prozessdesigns bestärkt uns

darin, in der Mitarbeiterentwicklung weiter-

hin auf Co-Intelligenz, Selbstorganisation

und Beteiligung zu setzen.“

Versteinertes Holz ist ein sehr

seltener Halbedelstein, der durch ein

spezielles Verfahren veredelt und zu Kunst-

werken und Formen weiterentwickelt

werden kann. Auf Import,Verarbeitung und

Vertrieb von versteinertem Holz hat sich

das Innsbrucker Unternehmen Caijou spe-

zialisiert – unter anderem mit der weltweit

ersten Badewanne aus versteinertem Holz.

FAKTEN. NEWS.

[ Thema:Wellness ]

MehrTop-Betriebe aus dem Cluster

WellnessTirol finden Sie auf

www.standort-tirol.at/mitglieder

Mehr Info

[

]

S

chlicht Gruabn wird die See-

grube von Innsbruckern ge-

nannt, viele verbinden mit ihr

unvergessliche Skierlebnisse. Ein

klassischer Winterberg eben. Heute

wird die Nordkette als Ausflugs- und

Aussichtsberg bei allen Witterungs-

verhältnissen positioniert – was sich

in den Zahlen niederschlägt: Die Be-

sucherzahlen stiegen seit 2010 um 50

Prozent, sowohl Gäste und Einheimi-

sche nutzen die Bahn im Winter und

im Sommer.

„Die Entwicklung geht immer

mehr in Richtung Angebote, die

man im Winter und Sommer nut-

zen kann“, bestätigt der Innsbrucker

Tourismusexperte Peter Haimayer,

„ein Beispiel sind die Bergbahnen.

Ihre Kernkompetenz ist der Win-

ter, als ‚Österreichische Sommer-

bahnen‘ bieten rund 50 von ihnen

auch ein gutes Angebot im Sommer.“

Und Angebote seien wichtig, ergänzt

der wie sein Vater in der Tourismus-

branche tätige Robert Haimayer, will

sich eine Region als Ganzjahresdesti-

nation und nicht nur als klassisches

Winter- bzw. Sommerreiseziel prä-

sentieren.

„In diesem Zusammenhang ist der

Klimawandel ein Thema, mit dem

man sich beschäftigen muss, es ist

aber notwendig, nach Höhenlagen

zu differenzieren“, hält dazu Peter

Haimayer fest. Während in höheren

Lagen mit technischer Unterstüt-

zung Schneesicherheit weiter gege-

ben sein wird, schaut es in tieferen

Lagen anders aus. Doch auch auf

perfekt präparierten weißen Bän-

dern in grüner Landschaft ist tolles

Skifahren möglich, betonen die Tou-

rismusberater Haimayer, „wichtig

ist aber, wie es kommuniziert wird.“

Präsentiert man sich als Destination

mit Freeride-Erlebnissen im Pulver-

schnee „denkt sich der Gast seinen

Teil, wenn kein Schnee da ist“.

Doch nicht nur die Schneeverhält-

nisse, auch das Verhalten der Gäste

hat sich verändert, wie Robert Haima-

yer weiß: Einen Wochenskipass gibt es

noch für die Kinder und eventuell ei-

nen Erwachsenen; der zweite Erwach-

sene nimmt je nach Wetterlage eine

Tageskarte, an den anderen Tagen

nutzt er Alternativangebote; Gäste

kommen mit Ski und Mountainbikes,

sind am Vormittag auf der Piste, am

Nachmittag am Rad. „Die Gäste wer-

den flexibler, reine Skifahrer immer

seltener“, bekräftigt Robert Haima-

yer. Für flexible Gäste flexible Ange-

bote, so der Tenor der Haimayers, in

der ganzjährigen Destinationsbewer-

bung sieht Robert Haimayer „eine

Riesenchance in der Kommunikation

des Bergerlebnisses“, spricht es doch

Skifahrer, Kletterer, Mountainbike,

Bergwanderer etc. gleichermaßen an.

Dafür müssten aber, meint Peter Hai-

mayer, „stereotype Vorurteile aufge-

weicht und durch neue unterfüttert

werden“.

Umeine Region das ganze Jahr über

zu bespielen, brauche es, ist Peter Hai-

mayer überzeugt, regionenübergrei-

fende Zusammenarbeit: „Der TVB

Kufsteinerland etwa setzt stark auf

Kultur, im Winter auf die Zusammen-

arbeit mit dem TVB Wilder Kaiser.“

Vom Ganzjahrestourismus würden

aber nicht nur die Tourismusbetriebe

profitieren, auch auf Zulieferer und

Dorfleben habe er positive Auswir-

kungen. Zudem schafft man Ganzjah-

resarbeitsplätze, „damit“, so Peter Hai-

mayer, „gelingt es eher, einheimische

Mitarbeiter an das Unternehmen zu

binden.“ Info:

www.hp-tourismus.at

bzw.

www.tandem.at

]

„Die Entwicklung“, wissen Peter und Robert Haimayer, „geht in Richtung Angebote, die man im Winter und

Sommer nutzen kann.“ Für die zwei Tourismusexperten eine Chance für einen Ganzjahrestourismus in Tirol.

Stereotype Vorurteile aufweichen

[ konkret GESEHEN ]

Heat up your light

L

euchtdioden, kurz LEDs ge-

nannt, haben den Gebrauch von

künstlichem Licht verändert – und

verändern ihn ständig weiter. So ist es

heute möglich, durch verschiedene

Farbtemperaturen einer Beleuchtung

die natürlichen Lichtstimmungen des

Tagesverlaufs in Räumen zu simulie-

ren. Der Außerferner Lichtspezialist

DaTARIUS wollte noch mehr, nämlich

„dieses Lichtempfinden mitWärme

kombinieren“, sagt DaTARIUS Ge-

schäftsführer und EigentümerThomas

Hackl: „Eine recht komplexe Aufgabe,

daWärme und Licht mit ganz unter-

schiedlichen Anforderungen an Ma-

terialien erzeugt werden.“ Umgesetzt

wurde die Idee durch ein Paneel mit

LED-Leuchten und einer Nieder-In-

frarot-Wärmequelle, die, so Hackl, mit

75 Grad in den Raum abstrahlt: „Eine

besondere Herausforderung war es,

geeignete und kompatible Materialien

zu finden.“ Realisiert wurde in Folge

ein Paneel mit komplexem Aufbau

durch viel hausinterne Entwicklungs-

arbeit und in Kooperation mit dem

Lechtaler HeizprofiThermotex.

Auf Einladung der Standortagentur

Tirol präsentierte Hackl im Sommer

2016 die einzigartige und paten-

tierte Kombination einer flächigen

Licht- undWärmequelle einer Inve-

storenrunde – und überzeugte. Das

schlanke „CoPAN“ Heiz-Licht-Paneel

wird über das im April gegründete

Spin-out, die „HL Innovation GmbH“,

vertrieben und weiterentwickelt.

NebenThomas Hackl als Hauptgesell-

schafter sind dieTiroler Adler Runde

und die heimischen Unternehmer

Alfred dellaTorre, Ingeborg Freu-

denthaler, Peter Grüner und Robert

Witting daran beteiligt.

Die Einsatzbereiche von CoPAN

sieht Hackl vielseitig gegeben: „Neben

Büroflächen und Containergebäuden

eigentlich überall dort, wo Platz ein

Thema ist.“ Stärken liegen auch im

privaten Bereich, speziell im Altbau,

wenn z. B. aufwendig Heizungsrohre

zu verlegen wären. Zur Installation

benötigt es lediglich einen Stroman-

schluss, ein Paneel mit 525 x 1200

Millimeter beheizt z.B. einen Zehn-

Quadratmeter-Raum, der Energie-

bedarf entspricht etwa dem eines

Computers. CoPAN wurde bereits in

EGGER Konzepthäusern in Deutsch-

land und bei mehreren Projekten im

privaten Hausbau erfolgreich einge-

setzt. Info:

www.hl-innovation.at

„Ein Shift zur Präventivmedizin“

Bianca Gfrei, die Gründerin des Health-Start-ups kiweno, über den Boom im

digitalen Gesundheitsmarkt und dessen Gesetze sowie die „Konstante“ Tirol.

STANDORT:

Der digitale Gesund-

heitsmarkt soll bis 2020 auf über 200

Milliarden Dollar wachsen. Warum

boomt die Branche?

BIANCA GFREI

: Plakativ gesprochen

hatten es Menschen früher schwie-

riger – es ging darum, den Alltag zu

meistern und bei Auftreten einer

Krankheit diese zu bekämpfen. Unse-

re Gesellschaft befindet sich heute in

einem Umdenken. Wir leben in einer

Luxusgesellschaft, in der es um Fra-

gen der Selbstoptimierung geht und

darum, gesund alt zu werden. Es ist

sozusagen ein Shift von einer „Repa-

raturmedizin“ hin zu einer „Präven-

tivmedizin“. Das Gesundheitssystem

hinkt hier aber noch maßgeblich

hinten nach. Hier sehe ich genau die

Chance für junge Unternehmen wie

uns – nämlich aktiv die Vorsorgemedi-

zin anzugehen und dort neue Schritte

zu setzen.

STANDORT:

Gelten für ein Start-up

in dieser Branche eigene Gesetze?

GFREI

: Absolut. Gerade unser Markt

ist für Start-ups völlig neu und es gibt

kaum andere Unternehmen, die den

Markt für uns vorbereitet hätten. Wir

müssen hier alles selbst austesten und

schaffen, wie etwa Zertifizierungen

oder Kommunikationskanäle. Die

Labor-Branche ist sehr intransparent

und für Laien teilweise unverständ-

lich. Was mir bis zur Gründung auch

nicht bewusst war, ist die Tatsache,

dass die gesamte Labor-Branche nur

wenig standardisiert ist, was für uns

einen enorm großen Organisations-

und Kommunikationsaufwand be-

deutet. Die Zusammenarbeit ist durch

die fehlende Standardisierung sehr

komplex und es ist ein immenser Auf-

wand, Daten zu strukturieren und zu

standardisieren. Was einerseits nach

einem Fluch klingt, ist andererseits

aber auch ein Segen. Die Marktein-

trittsbarriere ist nämlich dadurch für

potenzielle Konkurrenten sehr groß.

STANDORT:

Der kiweno-Shop um-

fasst inzwischen acht Tests. Warum

diese rasche Portfolio-Erweiterung?

GFREI

: Unsere Vision war es immer,

Menschen dazu zu ermutigen, ihre

Gesundheit in die eigene Hand zu

nehmen. Das ermöglichen wir durch

unsere smarten Heimtests und die

einfache Online-Datenaufbereitung

und -visualisierung. Wir haben sehr

schnell festgestellt, dass nicht nur der

Bedarf an Tests für Nahrungsmittel­

unverträglichkeiten vorhanden ist,

sondern auch für Mikronährstoffe

oder Hormone. Darauf sind wir rasch

eingegangen und haben Produkte da-

für entwickelt.

STANDORT:

Mit Wattens hat kiwen-

bo auch einen Standort in Ihrem Hei-

matland. Was verbindet Sie mit Tirol?

GFREI

: Während wir in Wien primär

unsere Softwareentwicklung sowie

Marketing- und Sales-Fachleute ha-

ben, passiert in Tirol die wirkliche

„Handarbeit”. Unser Herz liegt in

Tirol. Hier ist unser Ursprung, den

wir auch nicht verlieren wollen. Das

Recruiting ist ein ganz anderes: In

Wien springen viele auf den Start-up-

Zug auf und wollen für eine Zeit lang

mitfahren. In Tirol haben wir unser

Kernteam und sehr loyale Mitarbeiter,

die seit Beginn an dabei sind. Wien ist

der „Rush“, Tirol ist die „Konstante“. ]

CoPAN Heiz-Licht-Paneel für Decke

oderWand, Regelung konventionell bzw.

via Fernbedienung und Funkthermostat.

Nordkettenbahn: Positionierung als Ausflugs- und Aussichtsberg brachte Zuwächse.

Foto:nnsbrucker Nordkettenbahnen

Das 2014 von Bianca Gfrei und

Robert Fuschelberger gegründe-

te E-Health-Unternehmen bietet

Test-Kits an, mit denen Nutzer

Hinweise auf Nahrungsmittelun-

verträglichkeiten und Intoleranzen

erhalten. Info:

www.kiweno.at

kiweno

Foto:www.haraldhofer.com

Foto:HL Innovation

Foto:Andi Kowacsik