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Software, die mitdenkt

[ konkret GESEHEN ]

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0317

STANDORT

Thema: [ INFORMATIONSTECHNOLOGIENTIROL ]

Die feratel media technologies AG beteiligt sich an der Onlim GmbH. feratel ist als Technologielieferant imTourismus eta-

bliert, Onlim Spezialist, wenn es um automatisierte Kundenkommunikation über Social Media, Chatbots und künstliche Assis-

tenten geht. „Es liegt nahe, dass wir als einer der führenden Entwickler und Anbieter touristischer Informationssysteme unseren

Kunden, den Destinationen, ab sofort die Möglichkeit bieten, sämtliche in Destinationsmanagementsystemen enthaltenen Daten

sprachlich zu annotieren“, erklärt Markus Schröcksnadel, CEO von feratel, die neue Partnerschaft.

Digitale Par tnerschaft

FAKTEN. NEWS.

[ Thema: ITTirol ]

Im Rahmen der Konfe-

renz „Future of Building“, an

der im Mai über 400 inter-

nationaleVertreter der Bau-

und Architekturbranche

teilnahmen, wurden auch

herausragende Leistungen österreichischer

KMU der Bau- und Architekturbranche

prämiert. Im Bereich „DIGI Start Up!“ ging

der Preis an b.i.m.m. Das Unternehmen des

Kufsteiners Anton Gasteiger hat sich auf

Building Information Modeling spezialisiert.

Mit dieser Methode können Gebäude mit-

tels Software optimiert geplant, kalkuliert

und gebaut werden.

BeimWiener Pioneers Festival schaff-

ten im Juni drei österreichische Start-ups

die erste Hürde und erreichten die Top 50

– darunter mit Holo Light auch ein Tiroler

Beitrag. Das Start-up aus Westendorf

mit Headquarter in München entwickelt

maßgeschneiderte und im Arbeitsalltag

intuitiv anzuwendende Mixed-Reality

Softwareprodukte auf Datenbrillen. Holo-

Light schaffte auch die nächste Challenge

und kam unter die Top acht, dort war dann

Endstation. Gewonnen hat übrigens ein

anderes heimisches Start-up: Das Wiener

Start-up Stromkind überzeugte mit seinen

modularen und selbstfahrendenWasser-

Drohnen.

D

en Anfang machte das Ste-

vens Institute of Technology.

Die viertälteste technische

Uni der USA setzte sich 1981 beim

ersten studentischen Auto-Konstruk-

tionswettbewerb, der Formula SAE

durch. 1991 kam der Wettbewerb

als Formula Student erstmals nach

Europa, von England aus eroberte

er den Kontinent. Seit 2009 wird er

als „Formula Student Austria“ auch

in der Alpenrepublik ausgetragen,

2017 erstmals mit Tiroler Beteili-

gung. Unter dem Namen „Campus

Tirol Motorsport“ konstruieren Stu-

dierende der Uni Innsbruck einen

Elektro-Rennwagen, Unterstützung

bekommen sie dabei von zahl-

reichen heimischen Unternehmen.

Auch vom IT-Spezialisten Patrick

Winkler, wobei der Geschäftsführer

der MRT digital factory zugibt: „Dazu

gekommen sind wir wie die Jungfrau

zum Kind.“ Winkler war auf Besuch

bei Thomas Ußmüller, um mit dem

Professor für Mikroelektronik und

implementierbare Systeme Möglich-

keiten einer Zusammenarbeit zu be-

sprechen. „Ußmüller meinte, dass es

da doch die Formula Student gebe“,

erinnert sich Winkler an seinen Ein-

stieg in die Welt der studentischen

Auto-Konstrukteure.

Mit seinem IT-Beratungsunterneh-

men MRT hat sich Winkler auf PLM,

auf Product-Lifecycle-Management,

spezialisiert. „Unsere Aufgabe ist es,

durch das richtige Verwalten von

Daten und die Optimierung der

Kommunikation der verschiedenen

Einheiten im Unternehmen die Pro-

zessdurchlaufzeiten zu senken und

die Produktqualität zu erhöhen“,

sagt Winkler. Mit der digitalen Welt

habe sich auch die Produktion ver-

ändert, immer mehr neue Techno-

logien kommen auf den Markt, die

den Produktionsprozess verbessern;

Technologien, zu denen Winkler sei-

nen Kunden je nach Bedarf mit agi-

len Setups Zugang verschafft.

Das Formula-Student-Projekt un-

terstützt Winkler mit einem PLM-

System, mit Methodiken und Anwen-

dungen, stellt verschiedene Services

wie Datenbackbone, Visualisierungs-

software, CAD-Design-Tools, 3D-

Viewing etc. zur Verfügung bzw. führt

sie zusammen. Insofern, meint Wink-

ler, sei er ein Vermittler, der digitale

Services so zusammenbaut, dass sie

den Produktentstehungsprozess am

besten unterstützen. „Konstruiert“

wird der Elektro-Rennwagen für

die Formula Student am Computer,

Temperatur- und Telemetriedaten

können in Echtzeit eingesehen wer-

den und fließen in die weitere Arbeit

ein, via Hololens wird das Fahrgestell

mit 3D-Daten aus der Konstruktion

ergänzt – Visual Computing at its fi-

nest. Info:

www.mrtplm.com

]

Fotos:Andreas Friedle,MRT

Zugang zu agilen Setups

MehrTop-Betriebe aus dem Cluster

InformationstechnologienTirol finden

Sie

aufwww.standort-tirol.at/mitglieder

Mehr Info

[

]

„Digitale Transformation ist kein Hype, sondern Realität“, sagt Werner Platzgummer. Dass die Umsetzung

kein Drei-Millionen-Euro-Projekt sein muss, zeigen BE-terna und hollu mit der Waschmaschine 4.0.

Automatische Nachbestellung

Foto:Andreas Friedle

V

or wenigen Wochen war

Werner Platzgummer in

Washington.

„Auf

der

Inspire,der weltweit größten Micro-

soft Partner-Konferenz“, erzählt

der Managing Director von BE-ter-

na, „war Industrie 4.0 das beherr-

schende Thema“. In Europa, speziell

im Raum Deutschland, Österreich

und der Schweiz, sei das Thema aber

noch nicht so präsent. Das liegt, so

Platzgummer, vielleicht auch am Be-

griff Industrie 4.0 („Das klingt nach

Produktion.“), daher gefalle ihm der

Begriff „Internet of Things“ besser,

am besten aber „Digitale Transforma-

tion“, denn „man kann alles digital

anbinden“. Um seinen Kunden aber

zeigen zu können, was alles digital

vernetzt werden kann, suchte man

beim Innsbrucker Business-Software-

Spezialisten nach einem Vorzeige-

beispiel – und fand mit hollu einen

interessierten Partner.

2014 präsentierte das Zirler Un-

ternehmen mit holluQuid ein voll-

automatisches Dosiersystem für eine

moderne Inhouse-Wäscherei im

Tourismus-, Gastronomie- oder In-

dustriebereich, 2015 implementierte

BE-terna für hollu ein neues ERP-

System. „Gemeinsam haben wir über-

legt, was eine Applikation für digitale

Transformation sein könnte“, erzählt

Platzgummer. Bald stand eine Frage

im Raum: Warum muss eigentlich

jemand den Füllstand des Waschmit-

tels kontrollieren und gegebenen-

falls nachbestellen? Die Antwort ist

die direkte Verknüpfung von hollu-

quid via Cloud mit dem ERP-System

von hollu. Sensoren messen die

Waschmittelmenge in den Behältern,

droht der Vorrat zur Neige zu gehen,

ergeht automatisch ein „Anruf“ bei

hollu, im System wird ein Bestel-

lauftrag generiert, an die Lagerlogi-

stik weitergeleitet, von dort wird die

bestellte Menge ausgeliefert. „Es ist

derzeit ein Prototyp“, sagt Platzgum-

mer, „wir sind aber in Diskussion,

wann es eingesetzt wird.“ Wichtig war

dem BE-terna-Geschäftsführer einer-

seits, die technische Machbarkeit zu

zeigen, andererseits aber auch, dass

digitale Transformation kein Drei-

Millionen-Euro-Projekt sein muss:

„Für den Prototypen haben wir be-

wusst mit günstigen Kleinkomponen-

ten gearbeitet.“ Und noch ein dritter

Punkt ist für Platzgummer entschei-

dend. „Wir können damit zeigen, wie

sich mit digitaler Transformation ein

Marktvorteil erzielen lässt.“ Insofern

sieht er BE-terna als Ideengeber, der

Mix der 370 Mitarbeiter – ca. 65 Pro-

zent Berater, 25 Prozent Softwareent-

wickler, zehn Prozent Systemtechni-

ker – führe immer wieder dazu, „dass

wir neue Geschäftsmodelle für unse-

re Kunden sehen.“

Kerngeschäft des 2005 als terna ge-

gründeten Unternehmens (BE-terna

entstand 2016 durch die Fusion mit

der Leipziger BEDAV) ist die Analyse

von Geschäftsprozessen und deren

Abbildung in ERP-, CRM- und BI-

Lösungen, die Kunden findet man

im DACH-Raum. Dass das Thema

„Digitale Transformation“ gerade in

diesem Raum etwas verhalten ange-

gangen wird, liegt für Platzgummer

daran, dass „sich viele die Frage

stellen, ob sie ein Hype ist oder Re-

alität.“ Für ihn ist die Antwort klar

– nicht nur seit Washington. Infos:

www.be-terna.com

,

www.hollu.com

]

Visual Computing:

D

ie Anfrage eines heimischen

Finanzinstituts kam gerade recht.

Kevin Schmidt, IT-Spezialist bei Smart

Ventures, hatte schon mehrmals

betont: „Wir müssen aus Ideen, die

unsere Kunden nachfragen, eigene

Produkte entwickeln.“ Gesagt, getan.

Das Finanzinstitut wollte aus beste-

henden Daten neue Angebote für

Kunden generieren und zwar, erläu-

tert Smart-Ventures-Geschäftsführer

Thomas Ziegler, „in dem für den Kun-

den passenden Kanal zum passenden

Zeitpunkt, etwa eine bestimmte Kre-

ditkarte für einen gebuchten Urlaub“.

Ein Fall für eine mitdenkende Soft-

ware, waren sich Ziegler und Schmidt

einig, denn während bei Big Data

Analytics oft nur eine Statistik das

Endprodukt ist, geht es bei Künstlicher

Intelligenz (KI) um die tatsächliche

Nutzung der Erkenntnisse.

Ziegler und Schmidt nahmen Kon-

takt mit 5Analytics auf, das vielbeach-

tete deutsche Start-up konzentriert

sich mit seiner KI-Plattform ADA

darauf, Unternehmens- und Entschei-

dungsprozesse intelligent zu automa-

tisieren. „Unser Anwendungsfall hat

5Analytics interessiert“, sagt Ziegler.

Aus dem Interesse wurde eine hand-

feste Kooperation: Die digitale Marke-

tingagentur aus Innsbruck betreut die

österreichischen 5Analytics-Kunden,

ist aber auch in deren Produktent-

wicklung involviert. „5Analytics liefert

die KI-Plattform, Anlieferung und

Aufbereitung der Daten bzw. Inte-

gration der gewonnen Daten in den

Unternehmensworkflow sind unsere

Angelegenheit“, erläutert Schmidt.

Der Anwendungsbereich von KI

sei breit, so Ziegler, und reicht von

Produktbewerbung über Kunden-

kommunikation, Dynamic Pricing und

Risiko-Management bis zu Predictive

Maintenance, der vorausschauenden

Maschinenwartung. Eines haben alle

Bereiche gemeinsam: Es wird auf Basis

bestehender Daten auf eine aktuelle

Situation reagiert. Im Fall des hei-

mischen Finanzinstituts befindet sich

die KI noch im hausinternen Lern-

prozess, zur Anwendung soll sie im

Herbst bzw.Winter 2017 kommen.

Mehr Info:

www.smartventures.at

I-TECH

Werner Platzgummer: „Bei der Lösung für holluQuid haben wir bewusst mit günstigen Kleinkomponenten gearbeitet.“

PatrickWinkler: „Wir bauen digitale Services so zusammen, dass sie den Produktentstehungsprozess am besten unterstützen.“

Foto:Andreas Friedle

Fotos:Andreas Friedle,hollu

Thomas Ziegler und Kevin Schmidt

(v.li

.) bringen gemeinsam mit 5Analytics

Künstliche Intelligenz nachTirol.